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Foto: Caroline Seidel, dpa (Symbolbild)
Foto: Caroline Seidel, dpa (Symbolbild)

Wer noch analoges Kabelfernsehen hat, muss demnächst aufrüsten, um weiter fernsehen zu können.

Region
12.09.2018

Hier wird jetzt das analoge Kabelfernsehen abgeschaltet

Von Anja Ringel

Nach Augsburg und Friedberg wird in weiteren Städten das analoge Kabelfernsehen abgeschaltet. Was Sie beachten sollten und wann in Ihrem Ort abgeschaltet wird.

Jeder zwanzigste Haushalt wird bald einen schwarzen Fernsehbildschirm haben: Bis Ende 2018 schalten die Netzbetreiber nach und nach das analoge Kabelfernsehen ab. Künftig können Kabelnutzer nur noch digital fernsehen. Davon betroffen sind rund 1,8 Millionen Haushalte in Deutschland.

Im August wurde bereits in Augsburg, Friedberg, Neu-Ulm und weiteren Städten in der Region auf digitales Kabelfernsehen umgeschaltet. In den kommenden Wochen findet die Umschaltung vor allem im Allgäu statt. In Kempten und Füssen zum Beispiel - je nach Netzbetreiber - ab 13. September. Aber auch in weiteren Städten, wie zum Beispiel Aichach und Neuburg, müssen Fernsehnutzer aufrüsten. Wir beantworten die wichtigsten Fragen:

Warum wird auf digitales Kabelfernsehen umgeschaltet?

Im Vergleich zum analogen Fernsehen bietet das Digitalfernsehen eine bessere Bild- und Tonqualität und hat eine größere Auswahl an Sendern. Laut der Initiative Digitales Kabel entsteht durch den Wegfall der analogen Kabelsender zudem Platz für mehr Programme in hochauflösender Qualität (HD) und Ultra-HD-Qualität.

Wie Sie herausfinden, ob Sie analoges Kabelfernsehen nutzen

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Umstellen müssen alle Besitzer älterer Fernsehgeräte, die weder einen integrierten digitalen Receiver noch einen digitalen Kabelreceiver haben. Nach Angaben der Initiative Digitales Kabel sind davon meistens Geräte betroffen, die älter als vier Jahre sind. Fernseher mit eingebautem Digital-Kabelempfänger haben zudem in den meisten Fällen einen DVB-C-Aufkleber auf dem Gerät. Unterschiede gibt es auch bei der Anzahl der Programme: Im analogen Programm können nur circa 32 Sender empfangen werden, im digitalen sind es mehr als 100. Bei Zweifeln rät die Initiative, in der Gebrauchsanweisung des TV-Geräts nachzuschauen.

Was bedeutet eigentlich DVB-C?

DVB-C ist die Abkürzung für "Digital Video Broadcasting-Cable" (digitales Kabelfernsehen). Fernseher oder Receiver müssen DVB-C unterstützen, um digitale Sender empfangen zu können.

Wann ist die Umstellung auf digitales Kabelfernsehen?

In Bayern ist es gesetzlich festgelegt, dass alle analogen Fernseh- und Hörfunkgerate bis Ende des Jahres abgeschaltet werden müssen. Je nach Region und Kabelanbieter wird zu einem anderen Termin auf digitales Kabelfernsehen umgeschaltet.

Auf unserer Karte sehen Sie, wann das analoge Kabelfernsehen in den bayerischen Städten und Gemeinden abgeschaltet wird. Klicken Sie einfach auf die Markierungen, um sich Daten anzeigen zu lassen:

Ihr Ort war nicht dabei? Hier können Sie nachschauen, wann Sie von der Umschaltung betroffen sind.

Wie können Sie auf digitales Kabelfernsehen umschalten?

Wer noch keinen digitalfähigen Fernseher besitzt, hat laut der Initiative Digitales Kabel zwei Möglichkeiten: Sie benötigen entweder ein neues TV-Gerät mit einem integrierten DVB-C-Tuner oder einen digitalen Kabel-Receiver. Der Kabel-Receiver wird dann über ein Scart- oder HDMI-Kabel mit dem Fernseher verbunden und an die Kabel-Dose angeschlossen. Eine Alternative zu digitalem Kabelfernsehen sind Antennenfernsehen (DVB-T2 HD) und Satellitenempfang (DVB-S).

Entstehen durch die Umstellung zusätzliche Kosten?

Fernsehnutzer, die noch kein TV-Gerät mit eingebautem Digital-Kabelempfänger haben, müssen sich entweder einen neuen Fernseher oder einen digitalen Kabel-Receiver kaufen. Kabel-Receiver sind ab 30 Euro erhältlich. Weitere Kosten entstehen laut der Initiative Digitales Kabel nur, wenn die Nutzer private Programme wie RTL oder ProSieben in HD oder Ultra-HD schauen möchten oder ein Pay-TV-Paket kaufen.

Mit einem Kabelanschluss können die Nutzer alle ehemals analog empfangenen Programme und weitere rein digitale Programme in Standard-Bildqualität (SD) empfangen. Die öffentlich-rechtlichen Programme von ARD und ZDF sind mit der Umstellung ohne zusätzliche Kosten in HD nutzbar.

Was müssen Sie nach der Umstellung beachten - auch wenn Sie bereits digitales Kabelfernsehen nutzen?

Mit der Abschaltung des analogen Kabelfernsehens ändern die Netzbetreiber meistens auch die Sortierung der Programme. Deshalb sollten alle Kabelnutzer nach der Umstellung einen neuen Sendersuchlauf vornehmen. Moderne Kabel-Reciever, die an das Internet angeschlossen sind, führen den Suchlauf unter Umständen automatisch durch.

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