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Landkreis München
07.03.2018

Hilfspfleger unter Mordverdacht: Polizei hat neue Hinweise

Ein 36-Jähriger soll in Ottobrunn einen Mann getötet und vier weitere Mordversuche begangen haben. Nun bekam die Polizei weitere Hinweise aus der Bevölkerung.

Im Fall des unter Mordverdacht stehenden Hilfspflegers hat die Münchner Polizei bislang 18 Hinweise aus der Bevölkerung bekommen. Nun prüfe die Mordkommission, ob die Hinweise die Ermittlungen weiterbringen, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Der 36-jährige Pfleger steht im Verdacht, einen 87-jährigen Pflegebedürftigen aus Ottobrunn im Landkreis München mit Insulin getötet zu haben. Der Mann sitzt nun wegen Mordes und Raubes mit Todesfolge in Untersuchungshaft in der JVA Stadelheim.

Der Münchner Fall könnte nur die Spitze des Eisbergs sein. In ganz Deutschland war der 36-Jährige im Einsatz, in vier Fällen wird wegen versuchten Mordes ermittelt, drei Mal auch wegen Diebstählen.

Der Pole war eine ungelernte Pflegehilfskraft und ab 2008 im Ausland aktiv - mal in England, immer öfter auch in Deutschland. Der Kontakt zu den Pflegebedürftigen und ihren Familien kam über ein Geflecht von Vermittlungsagenturen zustande. Ein kräftiger Mann, der schwere Leute heben konnte - wohl ein Grund, warum er gebucht wurde. 

Kam ein Vertrag zustande, zog er bei den Patienten ein, zur 24-Stunden-Pflege. Die meisten Verträge seien aber vorzeitig beendet worden, sagte der Leiter der Münchner Mordkommission, Josef Wimmer. Lustlos, unangemessenes Verhalten, mitunter aggressiv, so beschrieben Familien den 36-Jährigen.

Angesichts des Mordverdachts hat die Deutsche Stiftung Patientenschutz verbindliche amtsärztliche Leichenschauen bei allen verstorbenen Pflegebedürftigen gefordert. "Nirgendwo ist so einfach zu morden wie in der Pflege, denn Sterben kommt hier nicht unerwartet", erklärte Vorstand Eugen Brysch am Mittwoch in Dortmund. Es sei alarmierend, wenn ein Drittel aller Totenscheine schwerwiegende Fehler aufweise.

Brysch erklärte, die Bundesländer seien nun gefordert, Leichenschauen durch Amtsärzte verbindlich vorzuschreiben. "Hier wird seit Jahren gemauert, denn die Justizminister wollen das nicht zahlen - doch der Schutz der Pflegebedürftigen braucht eine wirksame Abschreckung möglicher Täter." Auch könnten Mordserien so schneller gestoppt werden.

Staatsanwaltschaft wirft Pfleger Mordversuch vor

Dass gegen den 36-Jährigen mehrfach ermittelt wurde, auch wegen gefährlicher Körperverletzung eines Pflegebedürftigen - davon wusste niemand. Doch am 12. Februar, dem Rosenmontag, war alles anders. Der Pole rief am frühen Morgen den Notarzt. Ein 87-Jähriger aus Ottobrunn liege leblos im Bett. Der Rentner war tot, doch dem Arzt kam das seltsam vor, und er alarmierte die Polizei. 

In der Tat entdeckten Rechtsmediziner Einstichstellen wie von Injektionen, außerdem einen extrem niedrigen Blutzuckerwert. Dabei sei der 87-Jährige gar kein Diabetiker gewesen, erklärte Wimmer. Die Beamten nahmen den Pfleger fest. In seinen Habseligkeiten fanden sie zwei EC-Karten des Toten samt Geheimnummern sowie 1210 Euro. Später gestand der 36-Jährige, dem Ottobrunner die Insulinspritze verpasst zu haben. Die Staatsanwaltschaft geht deshalb dem Verdacht des Mordes aus Heimtücke und Habgier nach.

Die Mordkommission fing an zu graben und stieß auf weitere Fälle, die ihnen merkwürdig vorkamen. Im baden-württembergischen Waiblingen, in Mülheim an der Ruhr, in Weilheim und Aresing in Oberbayern kamen Pflegebedürftige ins Krankenhaus, während sie von dem Mann betreut wurden. 

Das Auffallende: Bei allen seien nicht erklärbare, extrem niedrige Blutzuckerwerte festgestellt worden. Dabei hatte keiner Diabetes. Eine andere Person aus Burg in Schleswig-Holstein starb wenige Tage nachdem der Pfleger angereist war. Hier werde geprüft, ob ein Zusammenhang bestehe, sagte Wimmer. Auch drei Diebstählen wird noch nachgegangen, die Orte werden aber aus Datenschutzgründen nicht genannt.

Ermittler suchen nach weiteren Opfern

Mittlerweile wurden die Ermittlungen bis nach Polen ausgedehnt. Man habe mit Hilfe polnischer Kollegen die Wohnung des Mannes durchsucht, sagte Oberstaatsanwältin Anne Leiding. Dass die Ermittler seinen vollen Namen nennen - Grzegorz Stanislaw Wolsztajn - ist ungewöhnlich. "Das greift stark in die Persönlichkeitsrechte ein", gab Leiding zu. 

Als letztes Mittel sei das aber unbedingt erforderlich. "Wir wollen ein Bewegungsbild des Beschuldigten. Wir wollen wissen, wo er sich aufgehalten hat." Am Dienstag wussten die Ermittler von 20 Orten in Deutschland, doch nicht überall habe es Auffälligkeiten gegeben.

Ein Fall mit größeren Dimensionen als bisher bekannt? Noch sind die Ermittlungen am Anfang. Trotzdem werden Erinnerungen wach, an den verurteilten Patientenmörder Niels Högel. Er soll für die größte Mordserie in der deutschen Nachkriegsgeschichte verantwortlich sein - mehr als 100 schwer kranke Menschen soll der Ex-Krankenpfleger an den Kliniken Delmenhorst und Oldenburg zwischen 2000 und 2005 getötet haben.

Wegen des Todes von sechs Patienten auf der Intensivstation Delmenhorst stand Högel bereits in zwei Verfahren vor Gericht. Er sitzt lebenslang in Haft. Der größte Prozess gegen den heute 41-Jährigen, in dem es um 97 Morde geht, soll im Herbst beginnen. An dem Strafmaß wird das Urteil nichts ändern: In Deutschland kann ein Täter nur einmal Lebenslang erhalten. (dpa/lby/afp)

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