Hitze treibt Menschen in Freibäder und Seen
Die brütende Hitze hat viele Menschen am Wochenende im Freistaat in Freibäder und Seen getrieben.
Die brütende Hitze hat viele Menschen am Wochenende im Freistaat in Freibäder und Seen getrieben. An den lauschigen Abenden suchten sie bei einer Maß Bier, Limo oder Radler Erfrischung in den vielen Biergärten. Auch die Bootsverleiher meldeten bei den schweißtreibenden Temperaturen gute Umsätze.
Mit Höchstwerten um die 35 Grad war der Samstag der bisher heißeste Tag des Jahres. Spitzenreiter war nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes das unterfränkische Kitzingen mit 37 Grad. Etwas kühler war es mit 28 beziehungsweise 29 Grad nur am Alpenrand und im Bayerischen Wald. Am Sonntag war es dank dünner Wolken am Himmel nicht mehr ganz so heiß. Die höchsten Werte meldete der Deutsche Wetterdienst am Nachmittag mit 34 Grad aus Würzburg und Weiden.
Die meisten Badeseen brachten mit Temperaturen um die 23 Grad noch echte Abkühlung. Im Tegernsee ist das Wasser nach Angaben der Meteorologen mit 18 Grad dagegen noch immer recht frisch. Unter der drückenden Hitze litten dagegen Veranstaltungen in den aufgeheizten Städten. So genossen den traditionellen Festzug beim 19. Internationalen Samba-Festival in Coburg am Sonntagnachmittag deutlich weniger Menschen als in den vergangenen Jahren.
Sehr beliebt waren schattige Biergärten. "In der Früh ist es noch zu heiß", berichtete Siegmund Mair, der Betriebsleiter des Biergartens "Zum Flaucher" in München. "Aber abends ab 17 Uhr ist dann die Hütte voll." Die 1700 Plätze des Biergartens seien dann größtenteils besetzt. Zwischen 600 und 1200 Liter Bier werden laut Mair dort derzeit pro Tag ausgeschenkt. Eine Entschädigung für den wochenlangen Regen zu Beginn der diesjährigen Saison sei das allerdings nicht: "Wir haben vier, fünf Monate im Jahr Zeit, Geld zu verdienen." Von März bis Juni sei das Wetter zu schlecht gewesen, um heuer noch in die Gewinnzone zu kommen.
___Rundum zufrieden zeigte sich Peter Gastl, Betreiber eines Bootsverleihs am Starnberger See. Die sechs Elektro-Boote seien ebenso ständig verliehen wie drei Ruderboote, ein Tretboot und ein Segelboot. Am Wochenende kamen die Ausflügler in Scharen. Für die nächsten drei bis vier Wochen rechnet Gastl weiterhin mit schönem Wetter. Er äußerte sich daher optimistisch: "Irgendwie gleicht sich das Geschäft immer wieder aus."
Auf den Fernstraßen in Bayern blieb es am Samstag trotz des Ferienbeginns in vier Bundesländern relativ ruhig. Dagegen standen deutsche Urlauber in Österreich stundenlang im Stau. Hauptproblem war wie immer die Tauernautobahn Richtung Süden mit dem 6,5 Kilometern langen Tauerntunnel, berichtete der österreichische Verkehrsclub ÖAMTC. Er warnte auf seiner Homepage mit fetten Lettern: "Die Deutschen kommen!"
Die anhaltende Trockenheit bereitet auch der Binnenschifffahrt zunehmend Probleme. Vor allem entlang der Donau müssen Güterschiffe in den Häfen einen Teil ihrer Fracht abladen, um dann mit einem geringeren Tiefgang die Niedrigwasserstrecken passieren zu können.
Zugleich steigt die Waldbrandgefahr. In Franken und in der Oberpfalz gilt örtlich die höchste Warnstufe fünf. Besonders waldbrandgefährdet sind sonnige Waldränder und -lichtungen auf sandigen Standorten sowie Bahndämme. So musste am Sonntag der Zugverkehr auf der Fernstrecke zwischen Nürnberg und Regensburg wegen mehrere Böschungsbrände - ausgelöst durch ein heiß gelaufenes Rad eines Güterzuges - zeitweise eingestellt werden.
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