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Gericht
08.01.2019

Hochstapler gesteht Millionen-Betrug

Mit einer weißen Plastiktüte schützt der Mann, der seine Bekannten um fast drei Millionen Euro betrogen hat, sein Gesicht. Er muss sich vor dem Münchner Landgericht verantworten.
Foto: Matthias Balk, dpa

Er gab den erfolgreichen Börsenmakler, protzte mit Autos und Luxuswohnungen und zog seinen Bekannten das Geld aus der Tasche. Kurios: Viele Taten soll er als Frau begangen haben

Er mimte den großen und erfolgreichen Börsenhändler – doch eigentlich war er arbeitslos und lebte bei seinen Eltern. Ein Hochstapler hat einen Millionenbetrug gestanden. Der 55-Jährige gab zu, Freunde und Bekannte um insgesamt fast drei Millionen Euro gebracht zu haben. „Ich räume alle Tatvorwürfe vollumfänglich ein und bin in allen Anklagepunkten voll schuldig“, sagt er am Montag vor dem Landgericht München I. „Ich wollte, ich könnte die Zeit zurückdrehen.“

Die Villa im Münchner Nobel-Vorort Grünwald, die er seine „Repräsentanz“ nennt, die Luxuswohnung am Tegernsee, sein Mercedes, der Porsche, das BMW-Cabrio – all das ist nur noch schwer mit dem gebückten Mann in Einklang zu bringen, der Jeans trägt und eine weiße Plastiktüte in der Hand hält, als er in Handschellen in den Gerichtssaal geführt wird. Glamour ist anders. Sein zur Schau gestellter aufwendiger Lebensstil war es nach Ansicht der Staatsanwaltschaft, der Freunde und Bekannte dazu brachte, ihm seine angeblichen Erfolge an der Börse zu glauben und ihm Beträge zwischen 5000 und 490000 Euro zu überlassen. Er versprach laut Anklagebehörde Renditen von 30 bis 500 Prozent und unterschrieb entsprechende Verträge mit Gewinngarantie. Doch die Anleger sahen das Geld nie wieder.

Nur einen Teil, so räumt der 55-Jährige ein, legte er tatsächlich an. Nennenswerte Gewinne gab es wohl nie. „Ich habe versucht, auf einen großen Moment zu warten“, sagt er. „Ich hab dann immer gehofft auf den großen Wurf.“ Er hoffte vergeblich und schließlich waren mehr als 2,8 Millionen Euro weg. 50 Fälle listet die Staatsanwaltschaft auf, 15 Geschädigte.

Es ist der vorläufige Höhepunkt einer beeindruckenden Betrugskarriere. Schon Anfang 20, mitten im Wehrdienst, so erzählt der Angeklagte, setzt er sich mit dem Geld eines Bekannten in die USA ab. Nach seiner Rückkehr in die Heimat landet der ausgebildete Bankkaufmann deshalb zum ersten Mal im Knast, Anfang der Nullerjahre wird er zum zweiten Mal zu einer Haftstrafe verurteilt. Dieses Mal sind es fast sechs Jahre – wegen millionenschweren Betruges. Die Masche damals: ähnlich. Er habe im Gefängnis eine Therapie begonnen, damit er nicht wieder rückfällig wird, sagt er.

„Viel gebracht hat die ja nicht“, kommentiert die Vorsitzende Richterin trocken. Aber er habe nach seiner Entlassung auf Jobsuche „immer nur Absagen“ gekriegt, versucht der Angeklagte sich zu rechtfertigen, der bei seinen Eltern lebte, bevor er den großen Betrug begann. Als ein ehemaliger Mithäftling ihm für ein windiges Geschäft mit Generatoren ohne Motor bei einem Einsatz von 5000 Euro ganze 100000 Euro versprach – die aber nie bei ihm ankamen – und als „dieser blöde Irakkrieg“ angeblich erfolgversprechende Börsengeschäfte in Verluste verwandelte und er darum Schulden von 50000 Euro nicht begleichen konnte, habe er eben mit weiteren Börsengeschäften versucht, wieder auf einen grünen Zweig zu kommen. Ja, er habe das Geld seiner Anleger benutzt, um die Villa (rund 4500 Euro im Monat), die Wohnung (rund 2800 Euro warm) und die Autos zu finanzieren. Aber er habe auch einfach keine günstigere Wohnung gefunden.

So sehr seine Schilderungen für ungläubige Nachfragen von der Richterbank, Kopfschütteln und Gelächter im Zuschauerraum des Landgerichts sorgen – auf ein ganz besonderes Detail aus der Anklageschrift geht der Angeklagte zum Prozessauftakt noch nicht einmal ein. Laut Staatsanwaltschaft soll er einen Teil der Taten nämlich gar nicht als Mann begangen haben – sondern als sein Alter Ego, Transgender-Frau Stefanie. In Münchner Künstlerkreisen, dort, wo er die meisten seiner Opfer fand, soll er seine dubiosen Geschäfte als stets Dirndl tragende Dame abgewickelt haben. Britta Schultejans, dpa

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