Hund attackiert Passanten am Hauptbahnhof - fünf Verletzte
Ein Rottweiler ist nahe des Münchner Hauptbahnhofs auf mehrere Menschen losgegangen. Weil das Tier nicht zu beruhigen war, erschossen Polizisten den Hund.
Ein Hund hat am Samstagabend in der Nähe des Münchner Hauptbahnhofs mehrere Menschen attackiert und verletzt. Der Rottweiler habe zunächst Passanten und dann die alarmierten Polizisten angefallen, teilte die Polizei mit. Weder den Beamten noch der 26-jährigen Besitzerin sei es gelungen, den nicht angeleinten Hund zu beruhigen. Daraufhin habe ein Polizist das eineinhalb Jahre alte Tier erschossen.
Fünf Menschen mit Bisswunden im Krankenhaus
Drei Passanten und zwei Polizisten, 20 und 28 Jahre alt, mussten mit Bisswunden ins Krankenhaus gebracht werden. Wie schwer die Verletzungen waren, war zunächst unklar. Der Vorfall ereignete sich in der Bayerstraße in der Nähe des Münchener Hauptbahnhofes.
Im Zuge der ersten Vernehmungen stellte sich laut Polizei heraus, dass die 26-Jährige ihren Hund frei und unangeleint in einem Innenhof hatte laufen lassen. Ein zufällig vorbeikommender Passant entfachte offensichtlich den Jagdtrieb des Tieres. Der Rottweiler griff den Passanten an und biss ihn. Die 26-Jährige konnte ihren Hund gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten dann wieder zurück in ihr Auto bringen und wollte wegfahren. Dies verhinderte eine 63-jährige Zeugin, indem sie die Hundehalterin aufforderte, stehen zu bleiben und ihre Personalien zu hinterlassen. Daraufhin habe die Frau den Hund nochmals unangeleint aus dem Auto herausgelassen, so die Polizei.
Die 26-Jährige aus Berlin erwartet nun eine Anzeige, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung.
Rottweiler in Kategorie II der "Kampfhundeverordnung"
Erst vor etwa einem Monat wurde eine Frau in einer Münchner S-Bahn von einem Rottweiler gebissen. Anfang Februar hatte ein freilaufender Rottweiler zwei Kleinkinder in Eching im Landkreis Freising angegriffen und zum Teil schwer verletzt.
Rottweiler werden in Bayern in der Kategorie II der sogenannten Kampfhundeverordnung geführt. Das bedeutet, dass ihre Eigenschaft als Kampfhund zwar vermutet wird, eine gesteigerte Aggressivität aber im Einzelfall durch ein Gutachten widerlegt werden kann. Bis zum Alter von 18 Monaten gelten Rottweiler als normale Hunde. Der Halter meldet sein Tier bei der Gemeinde an, die dann ein befristetes Negativzeugnis ausstellt. Danach müssen die Hunde einem Sachverständigen für einen Wesenstest vorgestellt werden.
Besteht ein Tier den Test nicht, können Leinenpflicht oder Maulkorbzwang verhängt werden. Zudem muss der Hundehalter dann eine Ausnahmeerlaubnis beantragen. Im Echinger Fall war der Rottweiler noch zu jung - und stand kurz vor dem Wesenstest. Zu der Beißattacke am Münchner Hauptbahnhof sind noch keine Details bekannt. (dpa/AZ)
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