
„Franzi“ bringt sein Frauchen vor Gericht

Leutheusser-Schnarrenberger muss für ihren bissigen Terrier geradestehen
München Mit der Justiz kennt sich Sabine Leutheusser-Schnarrenberger aus. Schon von Berufs wegen – schließlich ist die FDP-Politikerin als Bundesjustizministerin für ein funktionierendes Rechtswesen in Deutschland zuständig. Nun aber kann sie die Gerichtsbarkeit einmal aus einer ganz anderen Perspektive erleben: als die einer Beklagten nämlich.
Am 19. Januar verhandelt das Landgericht München II eine Schadenersatzforderung gegen die Bundesministerin in ihrer Eigenschaft als Halterin des Scottish Terriers „Franzi“. Der ist zwar nur „ein kleines Würstchen“, wie Leutheusser-Schnarrenberger auf Nachfrage unserer Zeitung beteuert: „Er ist auch ein sehr, sehr lieber und harmloser Hund.“
Allerdings hat dieser ach so liebe und harmlose „Franzi“, so weit ist die Causa unstrittig, vor ein paar Monaten beim Gassigehen in Feldafing am Starnberger See einer Frau in die Hand gebissen.
Die Dame habe dem Hund angeblich ein „Gutti“ geben wollen. Dabei habe sie ihm an den Schwanz gefasst, bringt Leutheusser-Schnarrenberger zur Entlastung von „Franzi“ vor. Denn das gefiel „Franzi“ gar nicht: „Und da hat er geschnappt.“
Die Ministerin selbst war damals gar nicht dabei, soll jetzt aber 6000 Euro Schmerzensgeld bezahlen. „Das sind normale Dinge, die passieren“, wiegelt Bayerns FDP-Chefin ab: „Das geht jetzt seinen Gang.“ Persönlich muss Leutheusser-Schnarrenberger am 19. Januar übrigens nicht vor dem Kadi erscheinen. Und das notwendige Vertrauen, dass auch in diesem Fall letztendlich die Gerechtigkeit obsiegen wird, hat sie sicherlich auch. Schon von Berufs wegen.
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