Immer weniger Corona-Verstöße in Bayern – weil die Politik es so will?
Plus Die Zahl der Corona-Verstöße geht zurück – auch, weil die Polizei weniger kontrollieren soll? Das Innenministerium widerspricht dieser Lesart der Gewerkschaft.
Zehn Schlagworte sind es, die den Arbeitsalltag der bayerischen Polizei derzeit bestimmen. In Kategorien, die von "Verbot Menschenansammlung" bis zu "Maskenpflicht" reichen, sortiert das Landeskriminalamt (LKA) die Verstöße gegen die Corona-Auflagen der Staatsregierung ein. Und das waren in den zwei Monaten seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen am 21. März einige: Wie aktuelle Zahlen des bayerischen Innenministeriums zeigen, hat die Polizei bis zum 23. Mai rund 60.000 Verstöße registriert. So weit, so abstrakt. Doch wie haben sich die Zahlen entwickelt? Wie steht es um die Disziplin der Bayern? Wie sind Trends zu erklären? Ein genauerer Blick in die Statistik und interne Dokumente liefert Aufschluss.
Die Zahlen stammen aus dem Vorgangsbearbeitungssystem der bayerischen Polizei. Die Auswertungen daraus geben jeweils nur den tagesaktuellen Stand zum Zeitpunkt der Erfassung wider (28. Mai, 18 Uhr) und können sich je nach Ermittlungsstand der Polizei verändern. Leichte Schwankungen sind deshalb normal. Die Zahlen auf der x-Achse bezeichnen die Wochen seit Beginn der Corona-Auflagen.
Am 20. März verkündete Bayerns Ministerpräsident Markus Söder weitreichende Ausgangsbeschränkungen, die am folgenden Tag in Kraft treten sollten. Nur im Ausnahmefall durften die Bayern ihren Wohnort verlassen, Menschenansammlungen waren verboten, die Gastronomie wurde komplett heruntergefahren. Wie Zahlen des bayerischen Innenministeriums zeigen, die unserer Redaktion vorliegen, hielten sich die Bayern zunächst weitgehend an die Verordnung. Bis zum 28. März registrierte die Polizei knapp 6000 Verstöße – in der Woche danach waren es schon fast doppelt so viele. In den darauffolgenden sieben Tagen stieg die Zahl weiter an, auf dann knapp 14.000 Verstöße pro Woche.
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