In Franken drohen Hitze- und Dürreperioden
Im wasserarmen Franken drohen künftig verstärkt Trockenzeiten und Dürreperioden. Auch die Trinkwasserversorgung könnte zum Problem werden.
Nürnberg (dpa/lby) - Im wasserarmen Franken drohen nach Worten von Umweltminister Markus Söder (CSU) künftig verstärkt Trockenzeiten und Dürreperioden.
"Klimasimulationen zeigen: Auf die Region können extreme Wetterereignisse zukommen", sagte Söder laut Mitteilung am Samstag in Nürnberg. Deshalb müsse man frühzeitig gegensteuern, forderte der Umweltminister anlässlich einer Prognose zum Klimawandel in Franken für den Zeitraum von 2021 bis 2050. Regionale Bündnisse zwischen den Wasserversorgern sollten ausgebaut werden.
Die fränkischen Grundwasservorkommen müssten streng geschützt werden.
Die Häufigkeit von Wetterumschwüngen werde zunehmen, sagte Söder. Für ganz Franken sei mit heftigen Gewittern, Platzregen, Dürre und Stürmen zu rechnen. Die Trockenheit im Frühjahr und die starken Regenfälle der vergangenen Wochen könnten bereits ein Vorgeschmack auf den Klimawandel und seine Folgen sein.
Söder betonte, dass künftig auch eine stärkere Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen nötig sein werde. Schon heute könnten Engpässe in der Trinkwasserversorgung nur durch den Wasserausgleich von Süd- nach Nordbayern vermieden werden.
Laut Klimaprognose ist in Franken ab 2021 neben den Dürreperioden auch mit trockeneren Sommern zu rechnen, in denen es bis zu zehn Prozent weniger regnet als heute.
Dafür würden die Winter niederschlagsreicher, die Zahl der Frosttage werde deutlich zurückgehen. "Würzburg würde demnach nur noch 50 statt derzeit 81 Frosttage haben", sagte Söder. Im Sommer könnte es pro Jahr dafür fast doppelt so viele heiße Tage geben wie bisher - 15 statt 9 Tage mit mehr als 30 Grad Celsius. Mit der Hitze seien auch gesundheitliche Risiken wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Hautkrebs durch die starke UV-Einstrahlung verbunden.
Der Klimawandel werde auch die Landschaft verändern. So könnte die heimische Fichte unter den höheren Temperaturen leiden. Die Tier- und Pflanzenwelt werde immer mediterraner. Feuchtwiesen könnten verschwinden, dafür könnten sich Raupen wie der Eichenprozessionsspinner weiter ausbreiten.
"Eine wärmere Welt bedeutet nicht automatisch eine grünere Welt", warnte der Umweltminister. "Die einmalige fränkische Landschaft mit ihren Wäldern und saftigen Wiesen muss erhalten bleiben." Er forderte die Bürger auf, ihren persönlichen Lebensstil auf den Klimawandel einzustellen. Wenn jeder seinen Teil beitrage, könnte effektiver Klimaschutz erreicht werden.
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