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Interview
11.10.2018

Berater für Führungskräfte: "Die CSU hat ein Führungsproblem"

Die beiden Alphatiere der CSU: Parteichef Horst Seehofer (links) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.
Foto: Armin Weigel, dpa (Archiv)

Der Berater Tobias Leipprand erklärt, warum die CSU einen Neuanfang bräuchte und eine Frau an der Spitze vielleicht keine schlechte Idee wäre.

Herr Leipprand, nach den Umfragen sitzt die CSU in der Patsche. Und an der Spitze ist ein mehr oder weniger offener Machtkampf zwischen Parteichef Horst Seehofer und Ministerpräsident Markus Söder ausgebrochen. Hat die CSU ein Führungsproblem?

Tobias Leipprand: Der Führungsstil von Horst Seehofer ist alles andere als modern. Er ist ein Vertreter dieser alten Basta-Politik und hat einen Hang zum starken Vereinfachen. In unserer ständig komplexer werdenden Welt kommt das nicht mehr an. Man muss heute mehr zuhören und sortieren. Und die Menschen im Dialog einbinden, anstatt das Alphatier zu machen.

Das klingt so, als ob sich die CSU schleunigst einen neuen Vorsitzenden suchen sollte...

Leipprand: Verstehen Sie mich nicht falsch, ich will keine Politikerschelte betreiben. Bislang hat die Art von Horst Seehofer, Politik zu betreiben, funktioniert. Aber aus meiner Sicht als Führungsexperte ist sein Stil nicht mehr zeitgemäß. Wir sehen auch in der Wirtschaft, dass die älteren Patriarchen Schwierigkeiten haben.

Nun ist Markus Söder vom Stil her gar nicht so weit weg von Seehofer. Müsste er im Falle eines Wahldebakels nicht auch den Platz räumen?

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Leipprand: Ich maße mir nicht an, der CSU politische Empfehlungen zu geben. Aber wenn wir nach der Wahl die Situation einer „burning platform“ haben, also der Baum richtig brennt, dann ist das für die CSU eine riesige Chance zur Erneuerung.

Im Falle einer Wahlschlappe sollten also Ihrer Ansicht nach beide CSU-Alphatiere den Platz räumen?

Leipprand: Aus Sicht eines Führungs-Forschers kann ich sagen, dass beide einen Führungsstil pflegen, der zunehmend schwierig ist.

Wer käme denn statt der beiden infrage?

Leipprand: Dafür bin ich in Berlin nicht nah genug an der CSU. Mir fällt aber auf, dass ein Politiker wie der Grünen-Chef Robert Habeck diesen neuen Führungsstil gut beherrscht. Er versucht gar nicht, diese komplexe neue Welt zu vereinfachen, sondern sortiert, erklärt und äußert sich sehr besonnen. Ähnlich wie Barack Obama es gemacht hat. Gerade in der Politik brauchen wir Führungspersonen mit Charisma und Strahlkraft.

In der aktuellen Folge unseres Podcasts "Bayern-Versteher" widmen wir uns der Landtagswahl am Sonntag. Hier können Sie reinhören:

Wie wäre es denn mal mit einer Frau als CSU-Chefin?

Leipprand: Warum nicht? Diversität in Führungsposten ist zwar immer anstrengend, aber hilfreich für ein Unternehmen, wenn wir von der Wirtschaft ausgehen. Das ist nicht eins zu eins auf die Politik zu übertragen, es gibt aber viele Parallelen.

Wie müsste aus Ihrer Sicht ein Neuanfang in der CSU aussehen?

Leipprand: So etwas kann man nicht einfach aus der Spitze vorgeben. Die gesamte Kultur in der Partei müsste sich ändern. Wir beraten viele Unternehmen bei Veränderungsprozessen. Im Zentrum steht immer der Dialog: seinen Leuten zuhören, über Ängste sprechen, Strömungen aufnehmen – und nicht von vorne eine Rede halten und Ansagen machen. In einem Konzern braucht man ebenso Mehrheiten wie in einer Partei.

Kann es sein, dass sich bei der CSU durch das lange Alleinregieren verkrustete Strukturen gebildet haben?

Leipprand: Das sind klassische Machtstrukturen, denen es an Dialog mangelt. Doch glaubt man den Umfragen, wird sich das nun zwangsläufig ändern. Denn in einer Koalition mit einer anderen Partei muss man viel miteinander sprechen, um voranzukommen.

Tobias Leipprand, 37, ist Gründer und CEO von LEAD, einer Führungsakademie und Veränderungsberatung in Berlin. Er ist in Augsburg aufgewachsen.
Foto: Moussa Hakal

Eine umstrittene Frage in der CSU ist traditionell, ob es Sinn macht, Parteivorsitz und Amt des Ministerpräsidenten in dieselben Hände zu legen. Ist einer Ämtertrennung besser oder eine Doppelspitze?

Leipprand: Man kann nicht sagen, dass das eine Modell gut und das andere schlecht ist. Ich sage immer, 20 Prozent ist Organisation, 80 Prozent ist gelebte Kultur.

Wenn es in einer Firma schlecht läuft, holt man sich gern einen Manager von der Konkurrenz. Dieses Modell könnten Sie der Politik und Parteien aber nicht empfehlen, oder?

Leipprand: Hübscher Gedanke. Ganz egal, wie kreativ die CSU bei der Suche nach Spitzenpersonal sein möchte – die neue Führung muss eine Kulturveränderung anstoßen und dafür die ganze Organisation mitnehmen.

Zur Person: Tobias Leipprand, 37, ist in Augsburg aufgewachsen. Er ist Gründer und CEO von LEAD, einer Veränderungsberatung und Führungsakademie in Berlin.

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