
Herr Jarausch, warum ist es so schwer, Notarzt-Schichten zu besetzen?

Plus Im Kreis Aichach-Friedberg waren Notarzt-Dienste tagelang unbesetzt. An anderen Standorten passiert das auch. Der Vertreter der bayerischen Notärzte erklärt, wieso.

Herr Jarausch in der jüngsten Zeit kommt es immer wieder vor, dass an verschiedenen Standorten Notarzt-Schichten unbesetzt sind. Kennen Sie dieses Problem?
Thomas Jarausch: Das Problem, dass an einzelnen Standorten zu bestimmten Zeitpunkten die Besetzung mit Notärzten schwierig geworden ist, ist schon seit längerer Zeit bekannt. Aber es gibt 227 Notarztstandorte in Bayern, die alle an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden am Tag besetzt sein sollen. Und bayernweit ist die Besetzung übers Jahr gesehen zu 97 bis 98 Prozent auch gewährleistet.
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Eine wesentliche Erleichterung wäre es, wenn den Notärzten weiterhin gestattet würde, von zuhause aus oder von ihrer Praxis aus selbst in den Einsatz zu fahren und nicht während der ganzen Schicht auf der Wache herumsitzen zu müssen. Dann könnte der Arzt z.B. in seiner Praxis ganz normal Patienten behandeln und bei Alarm fährt er einfach in den Einsatz. Es giobt Beispiele genug, wo das problemlos funktioniert. Die Patienten in der Praxis haben dafür durchaus Verständnis, vor allem, wenn der Arzt seine Praxis nicht allein, sondern in Zusammenarbeit mit weiteren Kolleg/inn/en betreibt, sodass dann eben der in der Praxis verbleibende Arzt bzw. die in der Praxis verbleibenden Ärzte weiter die dortigen Patienten versorgen können.
Aber diese Genehmigungen sollen ja laut den Rettungszweckverbänden und den anderen zuständigen Stellen auslaufen. Ein Arzt hier in der Gegend hat keine Genehmigung mehr bekommen, obwohl es bisher problemlos gelaufen ist. Aber er müsste nun die ganze Schicht auf der Rettungswache untätig herumsitzen und warten, bis er einen Einsatz bekommt.
Und ein guter Notarzt braucht auch nicht unbedingt einen Fahrer, der von der Wache kommt und ihn abholt; es gibt eine Reihe von Beispielen, wo das seit Jahren problemlos funktioniert, dass der Arzt eben selbst fährt - natürlich mit seinem Pkw und Sondersignal-Berechtigung.