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Interview
15.11.2021

Staller-Darsteller von Lüttichau: "Ich wäre gerne Rockstar geworden"

Als Provinzpolizist Johannes Staller war er einer der komischsten Gesetzeshüter im deutschen Fernsehen. Doch Helmfried von Lüttichau, der am 20. November 65 wird, bereut es nicht, sich von dieser Rolle gelöst zu haben.
Foto: Volker Dornberger, Breuelbild

Schauspieler Helmfried von Lüttichau spielte die Rolle des Provinzpolizisten großartig. Den Ausstieg aus der Erfolgsserie "Hubert & Staller" bereut er aber nicht.

Herr von Lüttichau, Sie haben mit Hubert & Staller ein Stück bayerischer Fernsehgeschichte mitgeschrieben, sind aber nach, ich glaube 116 Folgen, freiwillig ausgestiegen. Fehlt Ihnen der Hubert manchmal?

Helmfried von Lüttichau: Natürlich vermisse ich den Hubert, sprich den Christian Tramitz, manchmal. Das war und ist doch eine sehr enge Beziehung. Aber das Drehen und die tägliche Arbeit an der Rolle Staller vermisse ich überhaupt nicht. Ich habe nie bereut, dass ich diese Entscheidung damals getroffen habe. Wobei natürlich, wie bei so vielen Entscheidungen, auch da ein Rest Sehnsucht geblieben ist.

Sie haben ja einen der komischsten Polizisten der jüngeren Krimigeschichte gegeben. Wie kann man so eine Rolle freiwillig aufgeben?

Helmfried von Lüttichau: Ich bin damals 60 geworden und stand vor der Entscheidung, was ich nach sieben Staffeln und sieben Jahren machen wollte: Entweder die Rolle als sichere Bank bis zur Rente oder im Leben noch einmal andere Dinge ausprobieren. Dabei wusste ich damals gar nicht, was das werden würde. Aber ich war neugierig und wollte die Staller-Rolle nicht bis zum Letzten ausreizen. Davor hatte ich ein wenig Angst. Deswegen ist der Satz schon richtig: Manchmal sollte man aufhören, wenn es am Schönsten ist.

Wie ist das, nach der Serie wieder als freier Schauspieler zu arbeiten?

Helmfried von Lüttichau: Für mich ist es sehr beglückend, weil ich jetzt sehr viele unterschiedliche Dinge machen kann und mir eine Bühnenfigur mit einem Solobühnenprogramm erschaffen habe. Es gibt heute nicht mehr diesen Arbeitsdruck, jeden Tag zu drehen, was schon immer ein wenig stressig war. Ich will den Klischeebegriff Hamsterrad nicht verwenden, aber so in der Art war es schon. Die Freiräume als freier Schauspieler sind sehr schön. Dadurch, dass ich durch die Serie schon etwas Geld auf die Seite legen konnte, habe ich auch nicht mehr wie früher diesen Existenzdruck.

Sie kommen nun in ein Alter, werden 65, in dem andere beginnen, sich gedanklich auf den Ruhestand vorzubereiten. Wie ist das bei Ihnen?

Helmfried von Lüttichau: Genau das Gegenteil. Ich habe jetzt eine Tour vor mir, bei der ich durch die Lande ziehe und sogar die Bühne mit einrichte. Da entsteht noch mal eine ganz andere Berufsform, die für mich komplettes Neuland ist. Insofern ist das alles andere als Ruhestand.

Feiern Sie Ihren Geburtstag?

Helmfried von Lüttichau: Ja, aber ich fahre mit meiner Frau nach Wien. Ich wollte keinen ordentlichen 65. Geburtstag, mit einer großen Feier im Kreise von Freunden und Familie. Das käme mir dann wie das Einläuten des Ruhestands vor. Darum will ich auch an meinem 65. Geburtstag unterwegs sein. Da feiere ich dann mit denen, die gerade da sind. Ich will das locker halten.

Man sagt Ihnen viele Talente nach: Sie malen, musizieren und schreiben Gedichte. Was machen Sie am liebsten?

Helmfried von Lüttichau: Meine größte Sehnsucht ist gerade das Musizieren. Gemalt habe ich schon lange nicht mehr und auch das Dichten ist ein wenig in den Hintergrund gerückt. Stattdessen habe ich mein Bühnenprogramm geschrieben. Aber am meisten Spaß habe ich mit der Musik. Ich habe – auch für das Bühnenprogramm – sogar wieder begonnen, Gitarre zu lernen und die Hoffnung lebt, dass ich bis 80 noch ein passabler Gitarrist werde.

Man konnte lesen, dass Sie davon geträumt haben, Rockstar zu werden.

Helmfried von Lüttichau: Ja, das war so ein Kindertraum. Die Rockmusik war in meinem Leben immer ganz wichtig. Die Rockstars hatten in meinen Augen die größtmögliche Freiheit auf der Bühne. Meine Heroes waren Jimi Hendrix oder Jim Morrison von den Doors. Deswegen war das für mich so eine Sehnsucht. Wahrscheinlich bin ich kein begnadeter E-Gitarrist oder Sänger, sonst wäre ich ja Rockmusiker geworden. Aber die Sehnsucht war immer da und die erfülle ich mir jetzt in Teilen in meinem Soloprogramm, in dem ich erzähle, wie ich kein Rockstar wurde.

Da erzählen Sie auch, dass Sie sich im Fasching mal als Sarotti-Mohr verkleidet haben. Das würden Sie heute wohl nicht mehr tun, oder?

Helmfried von Lüttichau: Nein! Das erzähle ich in einem bestimmten Kontext. Das ist eine Art Anleihe ans Kabarett, wo es thematisch um Rassismus geht. Das versuche ich mit meinen Mitteln humoristisch rüber zu bringen.

Sie sind kein Mann für die Schenkelklopfer-Pointen?

Helmfried von Lüttichau: Nein, ich bin ja auch kein Comedian im engeren Sinne. Aber ich habe vielleicht schon ein gewisses Verständnis, oder auch eine Begabung für Komik. Auch der Staller hat ja eher einen leisen Humor und geht mit den Pointen nicht direkt auf die Zwölf.

Zu Ihnen privat. Der Tod Ihrer ersten Frau war in Ihrem Leben eine dramatische Wende. Sie starb an Krebs und Sie haben Ihre Partnerin bis zum Ende begleitet. Da hat Sie überraschenderweise stärker gemacht. Sie hatten zuvor Lebensangst, doch seit dieser Erfahrung mit dem Tod nicht mehr.

Helmfried von Lüttichau: Ja, das stimmt. Ich war vorher dem Leben gegenüber viel zögerlicher. Durch die Sterbebegleitung meiner Frau habe ich eine größere Freiheit bekommen. Das hängt damit zusammen, dass ich damals nicht weggelaufen bin, sondern das Gefühl hatte, mich dem stellen zu müssen und genau hinzuschauen. Ich wusste allerdings nicht, wohin mich das führt. Über den Effekt, der sich eingestellt hat, habe ich dann selbst ein wenig gestaunt.

Heute, sagen Sie, empfänden Sie einfachste Dinge als Glück. Vorher hätten sie selbst auf der Bremse gestanden.

Helmfried von Lüttichau: Ich war oft unglücklich, weil ich das Gefühl hatte, man schätzt mich falsch ein oder man traut mir zu wenig zu. Das hat dazu geführt, dass ich mich gerne in mich zurückgezogen habe. Irgendwann brauchte ich das dann aber nicht mehr, mich zu schützen oder beleidigt in der Ecke zu stehen. Zuvor habe ich auch dagegen angekämpft, aber das war oft gar nicht so leicht. Heute kann ich tatsächlich die einfachsten Dinge als Glück empfinden und bin auch da freier in meinem Gefühl. Das ,ja, aber’ ist weggefallen.

Nur wenige wissen, dass Sie erst mit Anfang 50 so richtig erfolgreich wurden. Was bedeutete das für Sie?

Helmfried von Lüttichau: Das heißt, dass ich den Erfolg auch genießen konnte. Ich empfand es als Glück, ohne dass ich das Gefühl hatte, mich dadurch zu verändern. Da war ich dankbar, weil ich erlebt habe, was es heißt, keinen Erfolg zu haben, und das über lange Strecken. Deswegen weiß ich auch, wie zerbrechlich Erfolg ist.

Wie schwierig war für Sie die erfolglose Zeit?

Helmfried von Lüttichau: Die Frage habe ich mir nie gestellt. Irgendwie habe ich immer weiter an den Erfolg geglaubt. Zwischendurch hatte ich ja auch ein bisschen davon. Zu einer Regisseurin habe ich mal gesagt: Ach, ich mache tausend Dinge, aber alle ohne Erfolg. Worauf sie antwortete: Klingt gut.

Korrekt heißen Sie Helmut Friedrich Wilhelm Helmfried Graf von Lüttichau. Hat Ihnen der Name im Leben eher Vor- oder Nachteile gebracht?

Helmfried von Lüttichau: Anfangs eher Nachteile. Denn in den 70er Jahren war adlig sein alles andere als cool. Bei der Wohnungssuche hat es mir aber einmal Glück gebracht. Da hatte vor mir ein Graf abgesagt. Und tatsächlich war die Maklerin offenbar adelsaffin und so habe ich die Wohnung bekommen, auch ohne festes Einkommen. Sonst spielte mein Name keine große Rolle. Ah warten Sie! Einmal in einer Polizeikontrolle hat mich der Beamte weiterfahren lassen, obwohl ich Alkohol konsumiert hatte. Der hat mich mit Wasser den Mund ausspülen lassen und dann beim zweiten Test gesagt: Oh, das sieht ja schon viel besser aus, gute Weiterfahrt Herr Helmfried!

Zur Person: Helmut Friedrich Wilhelm Helmfried Graf von Lüttichau wurde bekannt durch die BR-Serie Hubert & Staller. Am Montag wird er anlässlich seines 65. Geburtstages im BR-Fernsehen porträtiert (22 Uhr, „Lebenslinien“)

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