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Justiz
06.06.2018

Verhinderte Vergewaltigung: Wird der Polizistenmörder für sein Eingreifen belohnt?

Rudolf Rebarczyk beim Prozessauftakt vor dem Augsburger Landgericht im Jahr 2013.
Foto: Ulrich Wagner

Rudolf Rebarczyk hat zwei Beamte getötet. Weil er jetzt im Gefängnis eine Bluttat verhindert hat, könnten seine Haftbedingungen gelockert werden.

Er hat zwei Augsburger Polizisten ermordet und sitzt seit 6,5 Jahren unter verschärften Bedingungen im Gefängnis. Doch nun hat Rudolf Rebarczyk, 63, in der JVA Diez einer Frau möglicherweise das Leben gerettet. Winken dem Doppelmörder als Belohnung für diese Rettungstat Erleichterungen im Gefängnis? Es spricht einiges dafür.

Es ist üblich, dass Gefangenen bei gutem Betragen Lockerungen im Vollzug gewährt werden. Für den erklärten Staatsfeind Rebarczyk waren die Haftbedingungen bisher besonders streng. Er saß zeitweise in Isolationshaft, darf nur eine Stunde am Tag aus seiner Zelle und darf nicht arbeiten. Aber jetzt hat er, wie berichtet, im Besuchsraum des Gefängnisses in Rheinland-Pfalz einen verurteilten Frauenmörder beim Angriff auf dessen Ehefrau gestoppt. Der 36-jährige Thorsten S. hatte sie mit einem aus einer Scherbe gebastelten Messer an Hals und Brust attackiert. Zurzeit läuft der Prozess gegen S. Und in dem Verfahren hat Rudolf Rebarczyk als Zeuge ein ganz anderes Gesicht gezeigt.

Geduldig beantwortete der Schwerverbrecher die Fragen des Richters Ralf Bock. Der bedankte sich sogar für Rebarczyks „mutiges Eingreifen“. Und empfahl: „Das sollte auch in Ihrer Anstaltsakte vermerkt werden.“

Was dort drinsteht, ist entscheidend dafür, wie ein Häftling behandelt wird. Rebarczyks Anwalt Florian Eder plant bereits, demnächst Lockerungen zu beantragen. Er kritisiert, dass sein Mandant als „Spezialfall“ behandelt werde: Während der verurteilte Frauenmörder Thorsten S. ein Handy im Knast besessen habe und ein selbst gebasteltes Messer in den Besuchsraum schmuggeln habe können, werde Rebarczyk vor jedem Besuch nackt ausgezogen und in allen Körperöffnungen durchsucht. Die Justizbediensteten redeten kaum mit ihm. „Menschlichen Respekt sollte man ihm entgegenbringen“, sagt Anwalt Eder.

Der 63-Jährige ist mit einer Frau aus Augsburg verlobt

Dass das im Großraum Augsburg viele Menschen anders sehen, zeigen die Reaktionen etlicher Leser im Internet auf unsere Berichterstattung über Rebarczyks Rettungstat. Auch die bekannte Augsburger Opferanwältin Marion Zech warnt davor, Rebarczyk zu verharmlosen: „Dass er jetzt mal etwas Sinnvolles getan hat, ändert nichts an seinen brutalen Verbrechen“, sagt sie. Zech vertritt die Streifenkollegin des 2011 erschossenen Polizeibeamten Mathias Vieth. Die hat die Brüder auf Schmerzensgeld verklagt. Am Mittwoch könnte ein Urteil in dem Zivilprozess fallen.

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Rebarczyk sei „angegriffen“ durch die lange, harte Haftzeit, sagt Eder. Das und die Tatsache, dass der 63-Jährige seit einiger Zeit mit einer Frau aus Augsburg verlobt ist, die in einer Kita arbeitet, könnte das zahme Verhalten des Rudolf Rebarczyk erklären. In seinem letzten Augsburger Strafprozess hatte er keine Respektlosigkeit gegenüber dem Gericht ausgelassen und betont, er erkenne den Staat und seine Institutionen nicht an.

Zuvor war die Familie des Landwirts Rudolf Rupp unter zweifelhaften Umständen wegen Mordes zu Haftstrafen verurteilt worden. 2009 entdeckte man den Mercedes des Bauern mit seiner Leiche in der Donau nahe Neuburg. Die Familie wurde freigesprochen.
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Foto: Barbara Wild

Rebarczyk ist einer der schlimmsten Verbrecher, die Augsburg hervorgebracht hat. Mit 19 Jahren erschoss er auf der Flucht den Polizeiobermeister Bernd-Dieter Kraus. Das war 1975. Eine „lebenslange“ Zuchthaus-Strafe endete 1995. Dann begann Rebarczyk mit seinem Bruder Raimund Mayr, Sicherheitstransporte zu überfallen. In der Vorbereitung eines Raubzuges traf eine Polizeistreife im Oktober 2011 auf die Brüder. Auf ihrer Flucht erschossen sie im Stadtwald den Polizisten Mathias Vieth.

Seither gilt Rudolf Rebarczyk in Bayern als einer der gefährlichsten Kriminellen überhaupt. Bereits 1990 war er an einer „Knast-Revolte“ in Straubing beteiligt. Im Gefängnis soll er Kontakt zu RAF-Terroristen gehabt haben. Nach seiner Verurteilung zu lebenslanger Haft mit besonderer Schwere der Schuld und anschließender Sicherungsverwahrung wurde er vor zwei Jahren im Austausch gegen einen anderen Schwerverbrecher nach Rheinland-Pfalz geschickt. Er kam aus der JVA Landshut in das Hochsicherheitsgefängnis von Diez an der Lahn. Doch im bayerischen Polizei- und Justizapparat wachsen nun die Zweifel, ob dieser Austausch richtig war. Denn nach dem Angriff von Thorsten S. auf seine Frau tobt in Rheinland-Pfalz eine Debatte über die Sicherheitsstandards in der JVA Diez. Ist der zweifache Polizistenmörder sicher in einem Gefängnis verwahrt, in dem ein Gefangener ein Messer basteln und in den Besuchsraum schleusen kann?

Die JVA Rohrbach ist nicht für Schwerverbrecher ausgelegt

Die Zweifel werden nicht dadurch kleiner, dass Rebarczyk nach dem Vorfall in Diez in das kleine Gefängnis von Rohrbach verlegt wurde. Wohl, um ihn von Thorsten S. zu trennen. Doch die JVA Rohrbach ist nicht für Schwerverbrecher ausgelegt. Dort sitzen normalerweise Männer bis zu einer Haftstrafe von höchstens fünf Jahren.

Nach einem Gefangenen-Austausch hat der Freistaat Bayern allerdings keinen Einfluss mehr: „Mit der Verlegung obliegt auch dem aufnehmenden Land die Entscheidung, welche Standards für welche Gefangenen gelten“, teilt das bayerische Justizministerium auf Anfrage mit. Bliebe höchstens noch die Möglichkeit, Rebarczyk wieder nach Bayern zurückzuholen. Doch das wäre nicht so einfach. Nach Angaben des Justizministeriums entspreche es zwar „guter Übung“, dass Länder bereit sind, Gefangene wieder zurückzunehmen. Das ginge aber nur nach einer Einzelfallprüfung und wenn wichtige Gründe vorliegen.

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