Kaminkehrermeister brüllt Nazi-Parolen in Ausbildungszentrum
In Dietfurt soll ein Kaminkehrermeister Nazi-Parolen gebrüllt und verbotene Lieder gesungen haben. Die Kriminalpolizei Regensburg ermittelt gegen den Mann.
Ein Ausbilder für Kaminkehrer soll in einem Schulungszentrum in der Oberpfalz Nazi-Parolen gebrüllt und verbotene Lieder gesungen - und Schüler dazu angestachelt haben. Es stehe der Vorwurf im Raum, dass auf einer Feier Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verwendet wurden, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz. Von den Vorfällen gebe es ein Video. Was genau darauf zu sehen ist - "dazu können wir noch nichts sagen", sagte der Sprecher. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei in Regensburg stünden noch am Anfang.
Wie zuerst der Bayerische Rundfunk (BR) berichtete, zeigen die heimlich gedrehten Videos, wie der Kaminkehrermeister die Azubis anstachelt, rechte Parolen zu grölen und die verbotene Parteihymne der NSDAP zu singen. Auch sei zu sehen, wie der Schornsteinfegermeister antisemitische und homophobe Witze erzählt.
Kaminkehrermeister wurde suspendiert
Zugetragen hat sich der Vorfall im Aus- und Fortbildungszentrum im Kaminkehrerhandwerk in Dietfurt an der Altmühl (Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz). Wie Schulleiter Peter Wilhelm sagte, wurde der Kaminkehrermeister vom Dienst suspendiert und es wurde Strafanzeige gegen ihn erstattet. Zudem habe die Schule dem Ausbilder ein Hausverbot erteilt. Wilhelm zeigte sich entsetzt und verurteilte die Geschehnisse scharf. Die Lehrlinge und deren Eltern informierte er in einem Rundschreiben über den Vorfall von Mitte Januar.
Der Ausbilder wollte sich auf Anfrage des BR nicht äußern. Er ließ durch seinen Anwalt erklären, dass er sich von dem Vorfall distanziere und keine Sympathien für rechtsorientiertes Gedankengut hege. (dpa/lby)
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