Trauer um berühmte Straßenkatze: Bob, der Streuner ist gestorben
Die Geschichte des drogenabhängigen James und seines Katers ging um die Welt. Nun ist Bob gestorben.
Es war eine Freundschaft, die Millionen Menschen berührte. Und die nun mit dem Tod Bobs endete. Bob, der Streuner. Bob, der rot-getigerte Kater. Er werde ihn vermissen, ließ dessen Besitzer James Bowen nun die Welt wissen. Bob sei am 15. Juni im Alter von mindestens 14 Jahren gestorben.
James und Bob – ihre gemeinsame Geschichte klang wie ein Märchen, war aber wahr. Es ist die Geschichte von James Bowen, ein Drogenabhängiger aus London, der mit seiner Sucht kämpft. Und der dem Kater Bob nichts weniger als sein Leben verdankt. Denn Bob habe ihm „Richtung und Sinn“ gegeben.
Bob, der Streuner: Insgesamt wurden acht Millionen Bücher verkauft
Ein Buch über diese außergewöhnliche Freundschaft („Bob, der Streuner“) wurde auch in Deutschland zum Bestseller und verfilmt. Mit Bob als er selbst. Weitere Bücher folgten. Insgesamt wurden acht Millionen Exemplare in 40 verschiedenen Sprachen verkauft. Noch in diesem Jahr soll ein weiterer Film herauskommen.
Doch daran mag der 41-jährige Bowen gerade nicht denken. Er trauert. „Ich habe das Gefühl, das Licht in meinem Leben ist ausgegangen“, wurde er auf der Webseite der Branchenzeitschrift Bookseller zitiert. Es habe niemals eine Katze wie Bob gegeben, und es werde auch nie wieder eine solche geben. Der gemeinsame Erfolg sei ihm vorgekommen wie ein Wunder. Mit Signierstunden und Reisen um die Welt habe Bob ein „unglaubliches Leben“ geführt, teilte der Verlag Hodder & Stoughton mit.
Begonnen hatte die Erfolgsgeschichte von James und Bob im Jahr 2007. Der Drogenabhängige hatte damals das verletzte Tier gefunden und sich dazu entschlossen, es aufzupäppeln. Anfangs versuchte er, den Kater wieder abzugeben, doch Bob, wie er ihn später nannte, folgte ihm auf Schritt und Tritt. Bald waren sie unzertrennlich. Mit Bob an seiner Seite wurde James als Straßenmusiker und Verkäufer der Obdachlosenzeitschrift The Big Issue zunächst in der Londoner Innenstadt zu einer lokalen Berühmtheit, später weltweit. Denn nach Journalisten war auch der Verlag Hodder & Stoughton auf das außergewöhnliche Duo aufmerksam geworden.
Kater Bob machte aus dem Ex-Junkie einen Bestseller-Autor
2012 erschien das erste Buch, das im Englischen den Titel „A Street Cat Named Bob“ trug. Auf der gleichnamigen Facebook-Seite fanden sich am Mittwochmittag bereits 80.000 Kommentare von Fans. Sie trauerten um den Kater und bekundeten deren Besitzer ihr Mitleid. Dass es Bowen gelang, seine Heroinsucht zu besiegen, habe mit der besonderen Beziehung zu Bob zu tun, erklärte er immer wieder. Der Kater habe ihm einen Grund gegeben, morgens aufzustehen. Der Kater führte ihn auch aus der Arbeitslosigkeit. Aus dem Junkie von einst wurde ein Bestseller-Autor.
Die britische Zeitung The Guardian zitierte Paul McNamee, Herausgeber der Obdachlosenzeitschrift The Big Issue mit den Worten: „Erst veränderte Bob James Bowens Leben, dann veränderte er die Welt.“ (dpa, wida)
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