
Schläger sollen öfter zum "Idiotentest"

Kein Führerschein für Schläger: Wer etwa bei Schlägereien als brutal und hoch aggressiv auffällt, wird in Oberbayern jetzt verstärkt zum "Idiotentest" gebeten.
Kein Führerschein für Schläger: Wer etwa bei Schlägereien als brutalund hoch aggressiv auffällt, wird in Oberbayern jetzt verstärkt zum"Idiotentest" gebeten.
Das stellte der Regierungspräsident Oberbayerns, Christoph Hillenbrand eindringlich klar: Wollten jugendliche Intensivstraftäter eine Fahrerlaubnis erwerben oder behalten, lasse man genauso wie bei verantwortungslosen Verkehrsteilnehmern ihre Fahreignung mittels einer medizinisch psychologischen Untersuchung (MPU) überprüfen. "Und das geht regelmäßig negativ für die Täter aus", sagt Hillenbrand.
S-Bahn-Schläger fielen beim "Idiotentest" durch
Er verweist auf die beiden S-Bahn-Schläger, die vor zwei Jahren in der S-Bahn in Tutzing einen Mann brutal zusammengeschlagen hatten. Beide hätten die geforderte "Unbedenklichkeitsbestätigung" des Gutachters nicht vorlegen können.
Ähnlich konsequent wie die oberbayerischen sind hier auch die schwäbischen Behörden. Karl-Heinz Meyer, Leiter der Pressestelle der Regierung von Schwaben: "Es geht ja um die öffentliche Sicherheit."
In den vergangenen drei Jahren haben die Landratsämter und Kreisverwaltungsbehörden Oberbayerns bereits 123 Führerscheine nach erheblichen Straftaten wegenaggressiven Verhaltens entzogen. Bei 170 Führerscheinen haben sie dieerstmalige Erteilung oder die Wiedererteilung abgelehnt, nachdem sichbei den angeordneten MPUs diefehlende Fahreignung herausstellte.
Nicht nur auffallend aggressive Täter müssen sich bei einer MPU, landläufig "Idiotentest" genannt, als zuverlässige Lenkerführerscheinpflichtiger Fahrzeuge bewähren. Auch Führerscheinbesitzer, die durchunverantwortliche Fahrweise, etwa bei illegalen Rennen sich und vor allem auch andere in Gefahr bringen, müssen bei einer MPUihre weitere Fahreignung belegen, meldet die Regierung Oberbayerns.
Führerscheinentzug könne Ansehen in der Clique kosten
Mit den verstärkt angefordeten MPUs will die oberbayerische Regierung wohl abschrecken. Da die möglichen Folgen solch brutalen Fehlverhaltens weitüber "Punkte in Flensburg" oder über die strafrechtlichen undzivilrechtlichen Folgen hinausgingen, setzt Hillenbrand auf die "heilsame Wirkung eines drohenden Verlusts derFahrerlaubnis" bei Aggressionstätern. Schließlich könne das das "Ansehen in der Clique kosten". (saly-, pm)
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