Keine Ausweitung der Ladenöffnungszeiten in Bayern in Sicht
Die FDP hat im bayerischen Landtag einen neuen Anlauf gestartet, die Ladenöffnungszeiten auszuweiten. Die restlichen Parteien waren jedoch wenig begeistert.
In Bayern ist weiterhin keine Ausweitung der strikten Ladenöffnungszeiten in Sicht. Die FDP startete am Mittwoch im Landtag zwar einen neuen Anlauf mit dem Ziel, dass Einkaufen im Freistaat unter der Woche künftig von 0 bis 24 Uhr möglich sein soll. CSU und Freie Wähler, Grüne, SPD und AfD dagegen waren sich einig: Öffnungszeiten montags bis samstags von 6 bis 20 Uhr seien ausreichend.
Die FDP-Fraktion argumentierte, die Öffnungszeiten müssten sich nach dem Bedarf richten. "Wir wollen keinen zwingen, sondern nur erlauben, den Laden länger zu öffnen", betonte Albert Duin (FDP). Damit könnte nicht nur das Einkaufsbedürfnis von Kunden wegen deren eigener Arbeitszeiten besser erfüllt werden. Auch die Wettbewerbsfähigkeit der Geschäfte gegenüber dem Onlinehandel werde gestärkt.
FDP will Anzahl der verkaufsoffenen Sonntage erhöhen
Andreas Schalk (CSU) argumentierte dagegen: "Die Leidtragenden wären kleine Geschäfte und der Mittelstand." Der Konkurrenzdruck steige, jeder müsse seinen Laden dann länger öffnen und der Personalbedarf steige. Barbara Fuchs (Grüne) warnte, das habe mehr Mini-Jobs, Teilzeit- und Leiharbeit zur Folge. "Aber die Arbeitszeiten dürfen nicht unsozialer werden." Auch Manfred Eibl (Freie Wähler) sagte, verlängerte Ladenöffnungszeiten seien nur das "Interesse weniger". Außerdem sei der inhabergeführte Einzelhandel dadurch gefährdet und eine Garantie für mehr Umsatz gebe es nicht.
Auch den Vorschlag der FDP, die Anzahl der verkaufsoffenen Sonntage von vier auf sechs zu erhöhen, lehnten die anderen Fraktionen ab. "Das Konsumverhalten und die -möglichkeiten sollten nicht unendlich ausgedehnt werden", sagte Michael Busch (SPD). "Der bayerischen Wirtschaft geht es auch so gut." (dpa/lby)
Lesen Sie hier den Kommentar: Der Ladenschluss in Bayern ist von vorgestern
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Ganz Deutschland soll in 2 Schichten arbeiten. Zum Beispiel Ärzte, Banken, KFZ Werkstätten für alle gilt 6 Tage geöffnet von 7.00 -20.00 Uhr.
Eigentlich wäre ein 3-Schicht-Betrieb noch besser, wer will heutzutage schon noch in der Nacht schlafen. Und auch die vielen christlichen Feiertage, die inhaltlich eh fast keinen mehr kümmern, wären gut für´s Shopping. Wenn alle dann ständig am Herumrödeln sind, dann rollt der Rubel erst so richtig, Stressforscher und Therapeuten sind versorgt und wir können noch ausgiebiger unserer Lieblingsbeschäftigung nachgehen: moralisieren und jammern über die schlimmen Zustände auf dieser schönen Erd.
Ich frage mich immer, was die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten bringen soll. Bislang habe ich noch nie von einem Fall gehört, dass jemand in Deutschland verhungert ist, weil ein Supermarkt statt um 24 Uhr, schon um 20 Uhr geschlossen hat. Denkt vielleicht auch mal jemand an die Verkäufer/Verkäuferinnen? Viele davon haben auch Familie, evtl. sogar Kinder und einen kleinen Hauch von Privatleben. Steht ihnen nicht das Recht zu, auch ein Leben ausserhalb des Ladens zu führen? Da bin ich doch glatt mal dankbar dafür, dass bei uns noch halbwegs zivile Ladenöffnungszeiten herrschen. Ich jedenfalls muss nicht rund um die Uhr einkaufen gehen können und habe es bislang noch immer geschafft, mich zu normalen Öffnungszeiten mit allem zu versorgen.
Ich finde diese sozialistische Sichtweise etwas verstörend.
Wer zu dieser Zeit nicht arbeiten kann/will, der muss sich für einen anderen Job bewerben oder sich für die Tagschicht einteilen.
Wieso sollten Verkäufer das Recht auf 20:00 Feierabend haben, andere Schichtarbeiter, Polizisten, Medizinangestellte aber nicht?
Es wird in diesem Land ja keiner gezwungen genau bei diesem Arbeitgeber zu arbeiten.
Dennoch bin ich gegen eine Erweiterung der Öffnungszeiten, da ich es wichtig finde, dass abends und sonntags auch mal Ruhe einkehrt. Wie wie schon richtig geschrieben haben, hat man in der Woche mehr als genug Gelegenheiten einkaufen zu gehen (um genau zu sein haben die meisten Supermärkte 78h/Woche geöffnet). Und im Fall der Fälle gibt es ja noch die Tankstellen, die die nötigsten Alimentarien - zugegebener Weise gegen einen horrenden Obolus - auch sonntags oder nachts verkaufen.