Erpresserischer Menschenraub: Täterpaar zu Prozessauftakt geständig
"Wir haben Scheiße gebaut und stehen dafür gerade", sagte der 49-Jährige Angeklagte vor Gericht. Mit seiner Lebensgefährtin hatte er 2018 eine Frau ausgeraubt.
Ein wegen erpresserischen Menschenraubes angeklagtes Paar hat sich zum Prozessauftakt geständig gezeigt. "Ich will die Sache nicht verharmlosen: Wir haben Scheiße gebaut und stehen dafür gerade", sagte der 49-jährige Angeklagte am Dienstag vor dem Landgericht Kempten. Ihm und seiner 43-jährigen Lebensgefährtin wird vorgeworfen, im März 2018 maskiert in das Auto einer Frau eingestiegen zu sein, die gerade vom Geldabheben zurückkam. Die damals 65-Jährige wurde mit Kabelbindern gefesselt und gezwungen, ihre EC-Karten und den PIN herauszugeben. Dabei bedrohten sie ihr Opfer mit geladenen Pistolen. Vor Gericht sagte die Frau am Dienstag, sie habe Todesangst gehabt.
Paar war im Oktober 2018 wegen weiterer Straftat aufgeflogen
Nach misslungenen Abhebeversuchen in der Tatnacht wurde die Frau freigelassen. Das Täterpaar fuhr mit dem Auto der Geschädigten, deren Handy und dem Geldbeutel weg. Aufgeflogen war das Paar im Oktober 2018 bei einer weiteren Straftat: Sie hatten ein Auto aufgebrochen und Wertgegenstände entnommen. Es war einer von etwa 50 Autoaufbrüchen, der den Angeklagten ebenfalls zur Last gelegt werden.
Als Motiv für ihre Tat verwiesen die Angeklagten auf Geldnot: "Wir hatten nichts, gar nichts. Keinen Cent", so der Angeklagte. Vor Gericht zeigte das Paar Reue und entschuldigte sich für den "Stress-Horror-Akt", den das Opfer durchmachen musste. (dpa)
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