
Nach Missbrauch: Papst entlässt fränkischen Priester

58-Jähriger war in Würzburg tätig. 2002 wurde bekannt, dass er einen elfjährigen Schüler missbraucht haben soll. Nicht zum ersten Mal. Zunächst war er nur suspendiert.
Papst Franziskus hat einen Ruhestandspriester der rumänischen griechisch-katholischen Diözese Oradea Mare wegen sexuellen Missbrauchs aus dem Klerikerstand entlassen. Dies teilte die Pressestelle des Bischöflichen Ordinariats in Würzburg am Dienstag auf Nachfrage unserer Redaktion mit.
Der 58-Jährige kam im Jahr 2000 ins Bistum Würzburg. 2002 wurde öffentlich, dass der Pfarradministrator in seiner Pfarrgemeinde einen elfjährigen Schüler missbraucht hat. Er erhielt eine Bewährungsstrafe, wurde suspendiert und durfte nicht mehr als Priester tätig sein.
Schon 1993 hatte der Geistliche in Österreich einen Jugendlichen missbraucht
2017 ergaben Recherchen von Johannes Heibel von der Initiative gegen Gewalt gegen Kindern und Jugendlichen, dass der Priester sich bereits 1993 in Österreich an einem 16-Jährigen vergriffen hatte. Das sei dem Bistum Würzburg nicht bekannt gewesen, als sie dem Geistlichen eine Pfarrstelle anvertraute, hieß es damals auf Nachfrage.
Wie die Diözese mitteilt, wurden dem 58-Jährigen nun mit der rechtswirksamen Entscheidung des Papstes alle Rechte und Pflichten entzogen, die mit dem Klerikerstand verbunden sind. Das Schreiben der römischen Kongregation für die Glaubenslehre sei Bischof Franz Jung über die Apostolische Nuntiatur in Berlin am 15. Januar zugestellt worden. Generalvikar Thomas Keßler und Offizial Stefan Rambacher hätten den Ruhestandspriester am Montag informiert.
Auch nach seiner Suspendierung soll der 58-Jährige auffällig gewesen sein
„Ich habe fest, aber früher damit gerechnet“, sagt Johannes Heibel. Der ehrenamtlich Tätige hat nicht nur den Übergriff in Österreich aufgedeckt. Ende 2018 erfuhr er, dass sich der Ruhestandspriester nahe seines Wohnorts gegenüber Jugendlichen distanzlos benommen haben soll.
Der Würzburger Bischof bat laut Mitteilung der Diözese in Rom schließlich um die Entlassung des Priesters aus dem Klerikerstand. Heibel hatte zuvor Anzeige in Rom gestellt. Die Diözese bedauere „zutiefst das schwere Leid, das durch den Priester Opfern und deren Familien widerfahren ist“. Sie verurteile in aller Deutlichkeit das Verhalten. Heibel bedauert indes, dass er keine Unterstützung von den Bistümern erhalten habe. „Das muss sich ändern, wenn die Kirche ernsthaft und glaubwürdig Aufarbeitung nach außen hin betreiben will.“
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Die Diskussion ist geschlossen.
Die Katholische Kirche stolpert hier über ihre eigene arroganz. Wenn man was zugeben würde, dann würden sie ja auch eingestehen, dass sie nicht perfekt sind.
Die Taktik hat zwar Jahrhunderte Lang funktioniert, aber die Zeiten sind Gottseidank vorbei.
Egal welcher Glaube, man muss sich bei allen himmlischen Religionen im Klaren sein: "Das gesamte Bodenpersonal ist fehlerhaft".
Warum soll ich Beichten gehen ??
Die Kirche Beichtet auch nichts ??
Nur traurig das die Kirche immer noch alles verheimlicht !!!