Ostergottesdienste nun doch in Präsenz möglich
Nach Gesprächen mit der Staatsregierung dürfen nun doch Präsenzgottesdienste an Ostern stattfinden – aber nur unter strengen Auflagen.
Mit Erleichterung haben evangelische und katholische Kirche in Bayern darauf reagiert, dass in diesem Jahr Ostergottesdienste in Präsenz stattfinden können – nachdem diese 2020 wegen der Pandemie ausfallen mussten. Ein Beschluss des Bund-Länder-Gipfels von Anfang der Woche hatte Kirchenvertreter in Aufregung versetzt. Sie fühlten sich überrumpelt und lehnten ihn unter Verweis auf ihre Hygienekonzepte ab. In dem Beschluss hieß es mit Blick auf eine geforderte „Osterruhe“: „Bund und Länder werden auf die Religionsgemeinschaften zugehen, mit der Bitte, religiöse Versammlungen in dieser Zeit nur virtuell durchzuführen.“
Augsburger Bischof Meier: Die Kirche ist keine virtuelle Organisation
Der katholische Augsburger Bischof Bertram Meier zeigte sich am Donnerstag erfreut, dass die Politik die Bitte nach rein virtuellen Ostergottesdiensten zurückgezogen habe. „Nach einem letzten Abstimmungsgespräch zwischen der Bayerischen Staatskanzlei und Vertretern der Kirchen ist nun klar, dass die Feiern in der Karwoche und an Ostern mit Gläubigen in den Gotteshäusern stattfinden können“, sagte er. Er betonte nochmals, dass die Kirche keine virtuelle Organisation sei, sondern eine lebendige Gemeinschaft. Ostern ist das wichtigste Fest der Christen. Sie gedenken dem Leiden und Sterben Jesu und feiern seine Auferstehung.
Axel Piper, evangelisch-lutherischer Regionalbischof des Kirchenkreises Augsburg und Schwaben, wandte sich am Donnerstag in einem offenen Brief an Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Gläubige, um diese über den mit der Staatsregierung gefundenen Konsens zu informieren. Es bestehe Einvernehmen darüber, dass virtuelle beziehungsweise digitale Gottesdienstformate verstärkt angeboten werden sollen, schrieb er. Zugleich blieben Präsenzgottesdienste – im Rahmen der Vorgaben der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung – „weiterhin uneingeschränkt zulässig“.
Keine generelle Anmeldepflicht für Gottesdienste an Ostern – Ausgangssperre gilt dennoch
Anders als am Weihnachtsfest bestehe, so Piper, keine generelle Anmeldepflicht für die Präsenzgottesdienste. Bei Gottesdiensten, „bei denen Besucherzahlen zu erwarten sind, die zur Auslastung der Kapazitäten führen“, sei die Teilnahme jedoch nur nach vorheriger Anmeldung zulässig. Die nächtliche Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr in Regionen mit einem Sieben-Tage-Inzidenzwert von über 100 gelte auch für Gottesdienste – einschließlich denen in der Osternacht.
Der evangelische Landeskirchenrat und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm empfahlen zudem, dass sich alle, die an Gottesdiensten beteiligt sind, zuvor testen lassen. Inzwischen einfach erhältliche Schnelltests könnten durch die Gemeinden besorgt werden.
Warum braucht es Kirche überhaupt? Über diese Frage diskutieren die Bischöfe Bertram Meier und Axel Piper in unserem Podcast. Hier können Sie das Gespräch anhören.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Es wird niemand gezwungen in die Kirche zu gehen und sich mit Leuten zu treffen die in der Kirche waren (obwohl dies dort 100x sicherer ist als bei Edeka, Lidl ...). Jeder ist seines Glückes, respektive seiner Nichtinfektion Schmid. Aber viele Deutsche schauen halt immer gerne auf die anderen, anstatt auf sich selbst.
Furchtbar, die Kirche meint, es wäre wichtig, die Pandemie zu befeuern. Glaube hat nichts mit Kirchen und Präsenz zu tun, sondern wenn, dann ist er in einem und muß nicht durch potentielle Mörder weiter gegeben werden...
Schön, dass Sie anderen vorschreiben wollen, wie sie ihren Glauben leben sollen. "Potentielle Mörder" ist genau der moralisierende Determinismus, der es uns verunmöglicht, mit kühlem Kopf und vereint der Pandemie zu begegnen.
"Covidioten" gibt es auch in der "Fraktion Vorsicht".
Sehr traurig, dass die Kirchen nicht selbst darauf verzichtet. Von allen wird Vernunft erwartet nur die Kirchen sind über jede Kritik erhaben. Abgesehen davon, dass ich nicht verstehe, was Glauben mit dem (meist schlechten) singen von alten Liedern und dem lesen von alten Texten zu tun hat, ist es mir unbegreiflich, dass man dafür auch noch ausnahmen macht. Meine Kinder müssen in Distanzunterricht aber die ach so Gläubigen dürfen bloß nicht gestört werden... Lachhaft