Bei der Bayern-SPD freut man sich, mit Natascha Kohnen eine vielversprechende Herausforderin stellen zu können. Für ein Duell sind die Sozialdemokraten allerdings viel zu schwach.
Die Vorfreude, mit Natascha Kohnen als Frontfrau in den Landtagswahlkampf zu ziehen, währt in der Bayern-SPD schon lange. Es sollte ein Duell werden, das den Genossinnen und Genossen im Freistaat die Lust am Kämpfen zurückbringt. Das interne SPD-Motto lautete: „Die Schöne und das Biest.“ Hier die verständnisvolle empathische Frau, dort der arrogante machtbewusste Mann. Da muss doch was gehen, oder?
Das Problem dabei ist: Es wird kein Duell geben. Nach den jüngsten Umfragen hat die SPD die Oppositionsführerschaft in diesem Wahlkampf längst eingebüßt. Die Grünen lagen zuletzt mit 14 Prozent schon gleichauf mit der SPD. Dahinter folgten AfD, Freie Wähler und FDP mit zehn, sieben und sechs Prozent. Das wird kein Zweikampf, das wird ein Kampf von fünf Parteien gegen die CSU.
Das Zeug, die leidgeprüfte Bayern-SPD wachzurütteln und frischen Schwung in den Wahlkampf zu bringen, hat Kohnen aber sehr wohl. Ihr Stil im Umgang mit den Bürgern wie mit politischen Gegnern unterscheidet sich wohltuend von den altbekannten Haudrauf-Wahlkämpfern. Und an ihrer Entschlossenheit ist nicht zu zweifeln.
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