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Bildung
18.09.2018

Manche sind erst 5: Kommen unsere Kinder zu früh in die Schule?

Der Altersunterschied im Klassenzimmer beträgt an Bayerns Grundschulen oft fast ein Jahr. In manchen Fällen leiden die Jüngsten unter dem schulischen Druck.
Foto: Bernd Wüstneck, dpa (Symbolbild)

Manche Kinder sind an ihrem ersten Schultag erst fünf Jahre alt. Zu jung, sagt eine Münchner Mutter – und Tausende unterstützen sie.

Jeden Tag ist es ein Riesendrama. Grundschülerin Clara hat keine Lust auf Schule. Sie kommt im Unterricht nicht mit, sitzt ständig in Förderstunden. Und sie hat immer wieder diesen Hautausschlag. „Die Ärzte sagen, dass das von der Psyche kommt“, erklärt Dominique Franzen, wenn sie über die Tochter ihrer Freunde spricht. Sie war ein unkompliziertes Kind – bis sie mit fünf Jahren eingeschult wurde. Franzen ist sich sicher: Wäre die Kleine noch ein Jahr im Kindergarten geblieben, gäbe es die Probleme nicht.

Die Bankfachwirtin, selbst Mutter eines dreijährigen Sohnes, hat eine Petition gestartet: „Stoppt die Früheinschulung!“ Bislang muss jedes Kind in die Schule, das zum Einschulungs-Stichtag am 30. September sechs Jahre alt ist. Franzen kämpft dafür, dass der Stichtag in Bayern auf den 30. Juni zurückverlegt wird. Denn bisher beträgt der Altersunterschied in vielen Klassenzimmern bis zu einem Jahr. Ein Beispiel: Franzens Sohn ist am 29. September geboren, also kurz vor dem Stichtag. Am ersten Schultag Mitte September wäre er noch fünf Jahre alt. Ein Kind, das am 1. Oktober Geburtstag hat, kommt ein Jahr später in die Schule – mit fast sieben.

Dominique Franzen geht es vor allem darum, dass Kinder länger Kind sein dürfen. Aber nicht nur: „Es ist auch für den Unterricht nicht gut, wenn die Schüler so unterschiedlich alt sind. Lernen die Jüngeren langsamer, bekommen die Schnelleren und Älteren weniger Aufmerksamkeit des Lehrers.“

Bayerische Eltern können zwar dabei mitreden, wann ihr Kind eingeschult wird. Das letzte Wort hat aber der Rektor der zuständigen Grundschule. Er holt oft die Meinung des Schulpsychologen ein, der Vorschulkinder etwa bei einem gemeinsamen Spiel beobachten kann. Auch Kinderärzte geben Einschätzungen ab. Im Schuljahr 2017/2018 sind etwas mehr als 13 Prozent der schulpflichtigen Kinder zurückgestellt worden. Im Vorjahr lag die Quote etwa im gleichen Bereich. Wie viele Eltern einen Antrag auf Rückstellung eingereicht hatten, wird statistisch nicht erhoben.

2010 waren die Zahlen höher. Damals lag der Stichtag kurzzeitig im November – und Eltern wehrten sich in Massen. Der Augsburger Kinderarzt Martin Lang kann sich gut daran erinnern: „Das war wirklich ein Problem.“ Weder die Kinder noch die Schulen seien damals vorbereitet gewesen. Das Kultusministerium lenkte ein, zog den Stichtag auf Ende September vor.

8000 Menschen unterstützen die Petition "Stoppt die Früheinschulung"

Tausenden Eltern in Bayern ist das nicht früh genug. Fast 8000 Menschen haben Dominique Franzens Forderung auf der Internet-Plattform Openpetition seit Juni unterschrieben. Im Stundentakt kommen neue hinzu. In Niedersachsen sorgte eine ähnlich Petition bereits dafür, dass der Stichtag auf den 30. Juni zurückgesetzt wurde.

Die engagierte Mutter kann dutzende Studien nennen, um ihre Forderung zu untermauern: die des US-Forschers Todd Elder etwa, demzufolge bei jüngeren Schulanfängern häufiger eine Aufmerksamkeitsstörung auftritt als bei älteren. Oder die der Uni Frankfurt, wonach jedes siebte früh eingeschulte Kind ein Jahr wiederholen muss.

Mediziner Lang, gleichzeitig Vorsitzender der Kinder- und Jugendärzte in Bayern, hält den aktuellen Stichtag für gut. Kinder seien in diesem Alter „sehr interessiert und lernfähig“. Nur in Einzelfällen würden sie bei einer frühen Einschulung psychosomatisch reagieren. Er ist überzeugt, dass etwas anderes für den Schulerfolg wichtiger ist als das Alter: „Entscheidend ist, ob das Bildungssystem in der Lage ist, auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen. Wir brauchen kleine Klassen, der Lehrer muss für jedes Kind Zeit haben.“

Noch fehlen viele Unterschriften

Eltern, die Franzens Petition unterschreiben, sehen das anders. Eine Kita-Mitarbeiterin bestätigt im Internet, dass Kinder unterschiedlich reif seien, auch wenn der Altersunterschied nur ein paar Monate betrage. Eine Mutter schreibt von ihrem Sohn, der nach der Einschulung mit fünf Jahren in der dritten Klasse immer noch Probleme habe. Und immer wieder kommt der Satz: „Nehmen wir den Kindern nicht ihre Kindheit.“ Dominique Franzen ist sich sicher: Eltern können am besten beurteilen, wann ihr Kind alt genug für die Schule ist. „Ich finde, im Zweifel sollten sie das letzte Wort haben – und nicht die Experten, die das Kind zum ersten Mal sehen.“

Noch sind zwei Monate Zeit. Erreicht Franzen bis dahin das Quorum von 25.000 Unterschriften, will sie ihre Petition beim Landtag einreichen – und notfalls vor dem versammelten Plenum dafür streiten. Nicht nur für ihren Sohn, sondern für alle Fünfjährigen.

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