
Es spricht nichts gegen eine nachhaltige Bejagung der Gams. Aber sie ist auch ein Kulturgut und gehört zu den Alpen.
Thomas Huber ist einer der bekanntesten Extrem-Bergsteiger der Gegenwart. Jetzt ist der Alpinist und ältere der beiden Huber-Buam in eine neue Rolle geschlüpft. Als „internationaler Botschafter“ unterstützt er das Gamsprojekt, das der Bayerische Jagdverband gemeinsam mit Jägern aus Salzburg, Tirol und Vorarlberg gestartet hat. Ziel ist es, für eine Wildart zu werben, für die es nach Einschätzung von Experten bereits „fünf nach zwölf“ ist.
Tatsächlich tobt in den Alpenregionen ein wüster Streit um die Gams. Die einen sprechen von gefährdeten Beständen und einer zu scharfen Bejagung, ja sogar von Ausrottung. Förster wiederum sehen in Gämsen vielerorts eine Gefahr für den Bergwald, der als Schutzwald Ortschaften und Straßen vor Muren, Lawinen und Sturzfluten bewahren soll. Fakt ist, dass sie vom Bundesamt für Naturschutz auf die Vorwarnliste der „Roten Liste“ bedrohter Wildarten genommen wurden.
Die Fronten sind seit langem verhärtet
Umso unverständlicher ist der Konflikt, der sich nun erneut in der Kürnach entzündet hat. Trotz Widerständen – auch aus der Jägerschaft – wurde ein Abschussplan festgesetzt, der den Bestand der Gämse in dem kleinen, bewaldeten Gebirgszug gefährdet. Die Fronten in der Kürnach, die keinen Schutzwaldstatus hat, sind seit langem verhärtet. Selbstverständlich spricht nichts gegen eine nachhaltige Bejagung der Gams. Aber sie ist auch ein Kulturgut und gehört zu den Alpen und zur Heimat.
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