
Wasserstoff gilt schon lange als Technologie der Zukunft. Auf der Schiene hat die Brennstoffzellentechnik viele Vorteile.
Wasserstoff – da war doch mal was!? Seit Jahrzehnten wird das kleinste Element als Energieträger der Zukunft gepriesen. Ganz einfach, weil es, sofern grün produziert, emissionsfrei und nachhaltig ist. Ein Autohersteller wie BMW hat fast schon serienreife Fahrzeuge um die Jahrtausendwende entwickelt. Weil dann aber rein batteriebetriebene Autos den Markt überrollten, rückte die Wasserstofftechnologie in den Hintergrund.
Auch Bayerns Regierung hat nun erkannt, dass der Wasserstoffbetrieb auf der Schiene besser laufen könnte als auf der Straße. Und in der Tat scheint die Technologie für Schwerlastverkehr oder Züge interessanter als bei den Pkw. Denn mit Strom nur aus Batterien kommt man da nicht weit.
Auf längeren Strecken sind die Wasserstoffzüge wirtschaftlicher
Erste Erfahrungen zeigen, dass sich der Einsatz von Wasserstoffzügen auch wirtschaftlich gegenüber alternativen Antrieben lohnt. So macht eine Elektrifizierung von Strecken, die nicht ganz so dicht befahren sind, keinen Sinn. Denn Stromtrassen können zwei Millionen Euro pro Kilometer kosten.
Experten sagen auch, dass bei längeren Strecken die nur batteriebetriebenen Züge der Brennstoffzellentechnik unterlegen sind. Insofern könnte der Siemens-Zug mit Batterie und Brennstoffzelle in eine gute Zukunft rollen. Entscheidend dabei ist, dass der Wasserstoff nachhaltig aus Ökostrom gewonnen wird. Am Ende könnte sich bei den Wasserstoffzügen übrigens eine Art Kreis zur Dampflok mit Kohle als Energieträger schließen. Nur dass die moderne Technik ausschließlich Wasserdampf und Kondenswasser abgibt. Und das ist gut fürs Klima.
Die Diskussion ist geschlossen.
In 2020 wurde für ein Netz in NRW bereits eine Vergleichsrechnung vorgenommen.
https://www.lok-report.de/news/deutschland/industrie/item/19098-vde-studie-bewertet-wirtschaftlichkeit-klimaneutraler-alternativen-zu-dieseltriebzuegen.html
>> Über 30 Jahre gesehen ist der Batterietriebzug (BEMU) wesentlich wirtschaftlicher als der Brennstoffzellentriebzug (HEMU). Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie des VDE. Als Hauptprobleme für den HEMU nennen die Autoren der Studie die Energiekosten und die Tauschkosten für die Brennstoffzelle. <<
Für Siemens Verkehrstechnik ist der bezuschusste Probebetrieb in Bayern in jedem Fall ein gutes Geschäft; man stellt bei der Entwicklung wieder den Anschluss zu Alstom her, die bereits heute für einen besonderen Anwendungsfall eine Flotte von 27 Zügen verkauft haben.
https://efahrer.chip.de/news/zuege-fahren-mit-wasserstoff-deutsche-stadt-baut-die-groesste-flotte-der-welt_105362
>> Im Industriepark Höchst in Frankfurt a. M. sollen dann 27 Züge mit Wasserstoff betankt werden, der dort als Abfallprodukt anfällt. <<
(Wenn wie in Hessen die Grünen mitregieren, geht das natürlich ohne Klimaschutz-Genörgel von Herrn Kamm)
Solange der Wasserstoff nicht aus Ökostrom hergestellt wird, ist dieser Brennstoffzellenzug für das Klima genauso schädlich wie ein Dieselzug!
Wer sich mit H2 brüstet, muss Solar und Windkraft ausbauen. Wann endlich versteht dies Bayerns Landesregierung?
Raimund Kamm
Eine gewisse Technologieoffenheit könnte nicht schaden...
>> Und in der Tat scheint die Technologie für Schwerlastverkehr oder Züge interessanter als bei den Pkw. Denn mit Strom nur aus Batterien kommt man da nicht weit. <<
Bei Zügen findet man in Deutschland auf Teilstrecken oder in Endbahnhöfen öfters eine Oberleitung und da wird die Frage nach der Wirtschaftlichkeit schnell spannend.
https://www.stadlerrail.com/de/medien/article/185-kilometer-reichweite-stadler-schliesst-forschungsprojekt-batterietechnologie-mit-dem-flirt-akku-erfolgreich-ab/918/
Nachtanken geht da bequem mit dem Stromabnehmer an der Oberleitung; da braucht es keine LKW die Wasserstoff herumkutschieren, Menschen die Wasserstofftankstellen bedienen, bewachen und die Wartung durchführen.
>> Experten sagen auch, dass bei längeren Strecken die nur batteriebetriebenen Züge der Brennstoffzellentechnik unterlegen sind. Insofern könnte der Siemens-Zug mit Batterie und Brennstoffzelle in eine gute Zukunft rollen. <<
Haben diese Experten auch Namen?
Siemens ist da breit genug aufgestellt, um ein paar verengte Vorstellungen in Bayern zu sprengen...
https://www.electrive.net/2020/03/17/siemens-erhaelt-auftrag-fuer-20-batterie-zuege-aus-bw/
>> Bei dem Mireo Plus B handelt es sich um zweiteilige elektrische Triebzüge mit jeweils 120 Sitzplätzen. Sie verfügen sowohl über einen Stromabnehmer als auch eine Antriebsbatterie. Somit können diese auf Strecken mit und ohne Oberleitung fahren – die Reichweite des Batterie-elektrischen Antriebs beträgt laut der Mitteilung des Herstellers 80 Kilometer. <<
Aber Ende 2022 kommen ja erst mal 41 !! neue Dieseltriebzüge nach Augsburg, die teils zig Kilometer am Stück unter Fahrleitung fahren werden (Ammerseebahn). Die BEG hat sich etwas verrannt und darüber kann diese Wasserstoffshow von Aiwanger und Schreyer auch nicht hinwegtäuschen.
https://roter-renner.de/no_cache/detail/datum/2019/03/20/brb-41-coradia-lint-bei-alstom-bestellt.html