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Prozess in Augsburg
08.07.2010

Krumme Geschäfte eines Viehhändlers

Kuh
Foto: Pit Schurian

Er hat mit seinen krummen Geschäften Bauern um über 100.000 Euro betrogen. Jetzt musste sich ein Viehhändler aus dem Augsburger Umland vor Gericht verantworten. Von Peter Richter

Die Branche der Viehhändler muss seit Jahrhunderten mit einem schlechten Ruf leben. Schlitzohrig zu sein, wenn es beim Bauern ums Aushandeln der Preise ging, war da noch der mildeste Vorwurf. Und heute? Zumindest ein Viehhändler aus dem Augsburger Umland hat jetzt diesen Ruf bestätigt.

Wegen Urkundenfälschung in 3323 Fällen und gewerbsmäßigen Betrugs in 1315 Fällen hat ihn am Mittwoch das Augsburger Landgericht zu zwei Jahren Bewährungsstrafe und 25.000 Euro Geldbuße verurteilt.

Dabei hat der 73-Jährige noch Glück, dass er nicht mehrere Jahre ins Gefängnis muss. Was der Angeklagte weniger seinem Alter als der Tatsache zu verdanken hat, dass er, als die Polizei im vergangenen Jahr zu ihm kam, sofort ein Geständnis ablegte. Und im Prozess versicherte er unter Tränen, den Landwirten ihren Schaden ersetzen zu wollen.

Um das sicherzustellen, verzichtete die erste Strafkammer des Landgerichts, wie sonst üblich, einen Geldbetrag in Höhe der Schadenssumme von 107.000 Euro für die Staatskasse einzuziehen.

Vielmehr verkündete der vorsitzende Richter Claus Pätzel einen Arrest über diese Summe. Für die nächsten drei Jahre ist damit ist sichergestellt, dass betrogene Landwirte ihr Geld zurückerhalten.

Bei den Gerichten in Augsburg und Schwabmünchen sind bereits Dutzende von Zivilklagen anhängig. Allerdings ist der Schaden manchmal nur minimal. Nach Ermittlungen einer Kripobeamtin schwanken die Beträge zwischen fünf und 25.000 Euro. Angeklagt war zunächst ein viel höherer Betrugsschaden von 240.285 Euro.

Doch der Viehhändler und sein Verteidiger Gerhard Decker konnten nachweisen, dass der Viehhändler mitunter zum eigenen Nachteil einigen der 167 Landwirte mehr ausbezahlt hatte.

Warum? "Ich wollte keine Kunden an Konkurrenten verlieren. Ich wollte der Größte sein", gestand der Angeklagte mit brüchiger Stimme. Schon vor Jahren hatte er mit dem Geschäft aufhören wollen. Doch dann war seine Tochter auf tragische Weise umgekommen. "Ich habe weitergemacht, weil der Erfolg meine Therapie war. Ich konnte nicht zu Hause herumsitzen."

Es fügte sich, dass der Viehhändler eines Tages im Schlachthof einen Packen unbenutzter Waagscheine herumliegen sah und diesen einsteckte. Fortan füllte er "professionell", wie das Gericht bescheinigte, die Waagscheine selber aus. So trug er eine Kuh mal um 40 Kilo leichter ein, als sie noch im Schlachthof gewogen hatte. Die Bauern waren dennoch zufrieden, zahlte er ihnen doch meist höhere Kilopreise als seine Konkurrenten.

Der Betrug, der seit 2004 lief, flog erst auf, als ein misstrauischer Händler der Sache auf den Grund ging. Im April und im Oktober 2009 durchsuchten Polizisten den Hof des Angeklagten.

Seither bekommt der Viehhändler tagtäglich zu spüren, dass er den "größten Fehler" seines Lebens gemacht hat. In seinem Dorf wird der 73-Jährige von den Einwohnern geschnitten. Nachts traut er sich nicht mehr auf die Straße. Von Peter Richter

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