Strafbefehl gegen Flüchtlingsretter-Kapitän Reisch aufgehoben
Weil er ein Schiff mit Flüchtlingen in einen Hafen brachte, bekam der Landsberger Seenotretter Claus-Peter Reisch einen Strafbefehl. Der wurde nun aufgehoben.
Den Strafbefehl gegen den deutschen Kapitän Claus-Peter Reisch wegen einer Flüchtlingsrettung hat ein Gericht in Italien ausgesetzt. Das Zivilgericht in Ragusa habe die Strafe von 300.000 Euro aufgehoben, sagte der Landsberger Reisch am Donnerstag. Auch die Beschlagnahmung seines Schiffes "Eleonore" sei aufgehoben worden.
Er war im September 2019 mit dem Schiff und mehr als 100 Flüchtlingen nach einer Blockade auf stürmischer See in den Hafen von Pozzallo eingefahren, obwohl ein Hafenverbot des einstigen Innenministers Matteo Salvini galt. Die "Eleonore" wurde festgesetzt. Das Schiff werde keine solchen Einsätze mehr fahren, sagte Reisch.
Landsberger Claus-Peter Reisch ist ein bekannter Seenotretter
Das Urteil zeige, dass internationales Recht über dem Willen eines einzelnen Ministers stehe. "Es lässt sich auch festhalten, dass Seenotrettung und Menschlichkeit nie und nimmer ein Verbrechen sind", so Reisch. Salvini von der rechten Lega hatte mehrere Rettungsschiffe tage- oder wochenlang auf dem Meer blockiert und mit seinen Sicherheitsdekreten international für Aufruhr gesorgt.
Reisch ist in der Seenotretterszene bekannt. In Malta stand er vor Gericht, weil er das Schiff "Lifeline" mit mehr als 230 Migranten im Juni 2018 in maltesische Gewässer gesteuert hatte. Er wurde letztlich freigesprochen. (dpa)
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Sehr gut!
Er hat Menschen gerettet während die meisten europäischen Länder sie zur Abschreckung absaufen lassen wollen.
Raimund Kamm