Leonhardifahrt am 6. November: Das war der Heilige Leonhard
Tausende Besucher werden heute zu den Leonhardifahrten in Bayern erwartet. Doch was und vorallem wer steckt hinter dem Brauch?
Der Leonhardiritt findet jedes Jahr rund um den 6. November statt. Es handelt sich um einen Brauch, den man in Altbayern und im Westen Österreichs findet. Der 6. November ist der Gedenktag für den Heiligen Leonhard.
Leonhard von Limoges ist der heilige Leonhard
Hinter dem Heiligen Leonhard steckt Leonhard von Limoges, der, so heißt es, im Jahr 500 geboren wurde. Er war ein fränkischer Adelssohn und wurde laut Wikipedia am Hofe der Merowinger erzogen. Später wurde er zum Eremit und von der katholischen Kirche als Heiliger verehrt. Über sein Leben haben sich Legenden gebildet. So soll Leonhard vor lauter Mitleid gerne Gefangene aufgesucht und für deren Freilassung am Königshof vorgesprochen haben. Der Legende nach heißt es, dass aufgrund seiner Gebete und Anrufungen Ketten von Gefangenen zersprangen. Darum wird er auch als "Kettenheiliger" bezeichnet.
Der Heilige Leonhard hörte die Schreie der Königin
Außerdem soll er das Leben der hochschwangeren Königin gerettet haben, als diese während der Jagd Wehen bekam. Wie es bei Wikipedia steht, hörte der Heilige Leonhard die Schreie der Königin und rettete sie und ihr Kind. Zum Dank wollte ihn König Chlodwig I. reich beschenken. Doch der Retter wollte ganz bescheiden nur so viel Waldfläche, wie er sie in einer Nacht umreiten konnte. Auf dieser Fläche gründete er dann das Kloster Noblat.
Der Heilige Leonhard ist nicht nur Schutzpatron der Gefangenen. Ab dem 11. Jahrhundert wurde er besonders in Altbayern verehrt - nämlich als Nothelfer und Schutzpatron für das Vieh - besonders für die Pferde. Im Volksmund wurde er auch "Bauernherrgott" und "bayerischer Hergott" genannt. Bauern, Knechte, Bergleute und Schlosser rufen ihn als Heiligen an. Zudem soll er auch als Helfer von Wöchnerinnen, bei Kopfschmerzen sowie Geistes- und Geschlechtskrankheiten gelten.
Leonhardiritte in Bayern am Donnerstag
Bei den Leonhardiritten kommen die meisten Besucher stets zu der Brauchtumsveranstaltung nach Bad Tölz. Dort beginnt der Festzug immer zum Geläut der Kirchenglocken um 9 Uhr. An der Leonhardikapelle am Kalvarienberg erhalten Ross und Reiter den kirchlichen Segen. Mehrere hundert geschmückte Pferde und rund 80 teils historische Wagen nehmen an der Fahrt zu Ehren des Viehpatrons teil. ina
Die Diskussion ist geschlossen.