Limp Bizkit statt Tote Hosen: Rockavaria geht weiter
Der erste Festivaltag des Rockavaria in München bot mit den Heavy Metal-Ikonen Iron Maiden einen Höhepunkt. An Tag 2 mussten die Veranstalter umdisponieren.
Der Königsplatz ist in Schwarz gehüllt. Tausende Heavy Metal- und Hard Rock-Fans sind am Samstag zu Rockavaria in München gepilgert. Zwischen klassizistischen Bauwerken dröhnen E-Gitarren - wie viele Menschen zu den harten Tönen genau feiern, dazu macht der Veranstalter zunächst keine Angabe. Vorab wurde mit rund 20.000 gerechnet.
Als am frühen Nachmittag der irische Rock 'n' Roll-Musiker Johnny Gallagher das Festival eröffnet, tröpfeln die Besucher erst langsam ein. Der Einlass hat sich um knapp eine Stunde verzögert. Zumindest Festivalwetter zieht pünktlich auf: Die Sonne bricht durch die Wolkendecke - bis auf zwei Regengüsse wird es trocken bleiben.
Iron Maiden: Krachender Höhepunkt des Rockavaria an Tag 1
Zum krachenden Höhepunkt des ersten Festivaltages ist der Platz dann komplett gefüllt. Iron Maiden, die Altmeister des Heavy Metal, geben sich die Ehre. Kein Name ist auf den zahlreichen Bandshirts - ungeschriebener Dresscode an diesem Tag - häufiger zu lesen. Manche Oberteile sind mehr grau denn schwarz, weil verblasst. Sie erzählen von Konzerten, die Jahrzehnte zurückliegen, und von treuer Fanliebe.
Bei den Ikonen selbst ist von Verschleißerscheinungen wenig zu spüren. In Sachen Energie stehen sie ihren teils wesentlich jüngeren Vorgängern in nichts nach. Zehn Bands rockten die beiden Bühnen zum Auftakt des zwei Tage dauernden Festivals, darunter Arch Enemy, Killswitch Engage und Tuxedoo. Letztere hatten es sich nicht nehmen lassen, ein Erinnerungsfoto samt Fans vor den Propyläen, "diesem atemberaubenden Anblick" - zu machen.
Rockavaria 2018 muss ohne Die Toten Hosen auskommen
An Tag zwei des Festivals geht es anders weiter als von den Veranstaltern geplant. Wegen eines Hörsturzes von Sänger Campino haben Die Toten Hosen ihren Auftritt beim Rockavaria kurzfristig abgesagt. Für die Düsseldorfer Punk-Urgesteine springen die US-Amerikaner von Limp Bizkit ein. Deren Auftritt auf der Hauptbühne wurde nach hinten verlegt, so dass sie als letzte Band am Sonntagabend das zweitägige Festival rocken werden. Knapp 20 Bands werden dann am gesamten Wochenende auf den zwei Bühnen mitten in der Innenstadt gespielt haben, darunter Iron Maiden, Royal Republic, Donots und Arch Enemy.
Nach dem Ausfall im vergangenen Jahr zog das Rockavaria vom Olympiapark auf den Königsplatz - und fällt dort deutlich kleiner aus. Ob sich die Absage von Die Toten Hosen bei den Gästezahlen am zweiten Tag bemerkbar machen wird, bleibt Samstagabend noch offen. (dpa)
Die Diskussion ist geschlossen.