Skelett und Wehrmachts-Gegenstände auf Baustelle gefunden
Bei Grabungsarbeiten auf einer Baustelle in Lindau wurden offenbar menschliche Überreste gefunden und Gegenstände, die wohl einem Wehrmachtssoldaten gehört haben.
Einen ungewöhnlichen Fund haben Baustellenarbeiter am Mittwochmittag auf einer Baustelle am Reutiner Bahnhof in Lindau gemacht. Bei Ausgrabungen entdeckten sie Gebeine, die höchstwahrscheinlich von einem Menschen stammen, und mehrere Gegenstände aus dem Zweiten Weltkrieg.
Gebeine und Wehrmachts-Gegenstände in Lindau gefunden
Neben einem Helm, der sich nach Angaben der Polizei vermutlich der Deutschen Wehrmacht zuordnen lässt, wurden Teile eines Feldtelefons, ein Soldbuch, ein Blechteller, eine leere Glasflasche und mehrere Metallgegenstände gefunden.
Hinweise auf Kampfmittel im Boden liegen laut Polizei derzeit nicht vor. Das Gelände wurde vor Baubeginn durch einen Kampfmittelräumdienst ergebnislos abgesucht und für die Bauarbeiten freigegeben.
Die Ermittler informierten den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge über den Fund. Der Verein wird sich ab dem 6. Februar um weitere Nachforschungen an der Fundstelle kümmern. Bis dahin werden die Bauarbeiten im Bereich des Fundortes unterbrochen. Die aufgefundenen Gegenstände wurden sichergestellt und bis zur Übergabe an die Kriegsgräberfürsorge bei der Polizei verwahrt. Nach dem Ende der Suche soll der Wehrmachtsangehörige identifiziert und umgebettet werden.
Bisher gebe es kein klares Erkennungsmerkmal, das Aufschluss über die Identität des Verstorbenen liefern könnte. Denkbar sei, dass es sich um einen Funker der Wehrmacht handelte. Allerdings sei dies lediglich eine Vermutung, betonte eine Sprecherin der Kriegsgräberfürsorge. An der Aufklärung soll sich auch das Bundesarchiv in Berlin beteiligen, das Informationen zu Truppenstellungen und Einzelpersonen liefern kann. (AZ/dpa)
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