Eon will Atommeiler Isar 1 abreißen lassen
Nach der Katastrophe von Fukushima wurde das Atomkraftwerk Isar 1 stillgelegt. Nun will Eon es offenbar abreißen lassen.
Der Energiekonzern Eon plant nach Informationen des Bayerischen Rundfunks den Abriss des stillgelegten Atommeilers Isar 1 in Niederbayern. Ein Antrag auf Abbau der Anlage sei bereits beim bayerischen Umweltministerium in München eingereicht worden, bestätigten übereinstimmend Umweltminister Marcel Huber (CSU) und die Sprecherin der Eon-Atomsparte, Petra Uhlmann, dem Sender "B5 aktuell". Das mehr als 30 Jahre alte Kraftwerk ist seit März 2011 vom Netz. Es wurde zusammen mit mehreren anderen deutschen Atomkraftwerken nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima heruntergefahren. Mitte 2011 waren bundesweit 16 Reaktoren im so genannten Rückbau.
Isar 1: Reaktor wird eingemauert
Nach Prüfung der verschiedenen Stilllegungsvarianten werde der direkte Rückbau angestrebt, sagte Sprecherin Uhlmann von Eon-Kernkraft in Hannover dem BR. "Den dafür erforderlichen Genehmigungsantrag haben wir Ende vergangener Woche gestellt." Sobald alle Unterlagen vorliegen, soll laut Minister Huber auch die Öffentlichkeit mit einem Anhörungsverfahren beteiligt werden. Wann genau mit dem Rückbau begonnen werden kann, ist noch unklar. Ein sogenannter sicherer Einschluss, der auch möglich gewesen wäre, ist demnach nicht vorgesehen. Beim "sicheren Einschluss" wird der Reaktor für etwa 30 Jahre eingemauert. Erst danach beginnt der Abbau.
Atommeiler aus der Landschaft entfernt
An dem Atomstandort bei Essenbach in der Nähe von Landshut ist der Block Isar 2 weiter in Betrieb. In der unmittelbaren Nachbarschaft war bereits einmal ein Atommeiler abgebaut worden: Zwischen 1987 und 1995 verschwand dort ein Kernkraftwerk komplett - zurück blieb eine Wiese. Das Atomkraftwerk Niederaichbach wurde damals als weltweit erster Meiler komplett aus der Landschaft entfernt. Der Abbau des im Jahr 1979 in Betrieb genommenen Blocks Isar 1 wird nun voraussichtlich mehrere hundert Millionen Euro kosten und mehrere Jahre dauern. dpa/AZ
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