Mit 38 Millionen Euro gegen den Ärztemangel auf dem Land
Mit Finanzspritzen möchte die Regierung Ärzte aufs Land zu locken. Als eines der ersten Bundesländer hat Bayern ein besonderes Förderprogramm gestartet.
Bayern hat bislang rund 38 Millionen Euro in die medizinische Versorgung im ländlichen Raum gesteckt. "Das ist gut investiertes Geld", sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) der Deutschen Presse-Agentur in München. "Denn jeder geförderte Haus- und Facharzt leistet einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Lebensqualität im ländlichen Raum."
Das Geld kommt unter anderem Ärzten zugute, die sich auf dem Land niederlassen. Zudem fließt es in Stipendien für Medizinstudenten und innovative Versorgungskonzepte.
Fachärzte auf dem Land bekommen eine Anschubförderung
Bisher wurden den Angaben nach 476 Niederlassungen gefördert - davon 384 Hausärzte, 32 Fachärzte und 60 Psychotherapeuten. Die Fachärzte sind 11 Kinder- und Jugendpsychiater, 8 Frauenärzte, 5 Kinderärzte, je 3 Augen- und Hautärzte, ein Urologe und ein Orthopäde. Sie können bis zu 60.000 Euro Anschubförderung bekommen, wenn sie sich in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohnern niederlassen.
Außerdem wurden 187 Stipendiaten gefördert. Die Studenten bekommen maximal für zwei Jahre 600 Euro pro Monat, wenn sie sich verpflichten, ihre Weiterbildung im ländlichen Raum zu absolvieren und danach weitere fünf Jahre dort ärztlich tätig zu sein.
Die Förderung könnte Ärzte aus Nachbarländern anlocken
Huml sagte: "Mein Ziel ist es, dass es in Bayern auch künftig eine gute und möglichst wohnortnahe medizinische Versorgung gibt - auch auf dem Land." Bayern habe als eines der ersten Bundesländer ein Förderprogramm aufgelegt.
Ob das Mediziner aus anderen Bundesländern oder aus den Grenzregionen von Nachbarländern wie Tschechien und Österreich gezielt über die Grenze nach Bayern lockt, ist unklar. "Da die Herkunft der Ärztinnen und Ärzte für die Förderung kein Kriterium ist, wird diese Information aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht systematisch erhoben", erklärte ein Ministeriumssprecher.
An der Universität Augsburg wurden 250 Medizinstudienplätze geschaffen
Als weitere Maßnahmen gegen den Ärztemangel auf dem Land fördert das Gesundheitsministerium das Ausbildungsprogramm "Beste Landpartie Allgemeinmedizin" mit fast sechs Millionen Euro. Bei dem Forschungs- und Lehrprojekt der Technischen Universität München und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg werden pro Jahr je zehn Studenten in Nord- und Südbayern ausgebildet.
Ferner wurden mehr als 250 zusätzliche Medizinstudienplätze an der Universität Augsburg geschaffen. Am Standort Erlangen/Bayreuth (Medizincampus Oberfranken) sollen pro Jahr 100 Studienplätze für Humanmedizin hinzukommen.
Die Landarztquote von bis zu fünf Prozent wurde bereits beschlossen
Beschlossen, aber noch nicht umgesetzt ist schon die Landarztquote von bis zu fünf Prozent aller Medizinstudienplätze in Bayern für Studenten, die später als Hausarzt in Regionen arbeiten, die ärztlich unterversorgt oder von Unterversorgung bedroht sind.
"Mit besseren Chancen auf einen Medizinstudienplatz wird der Anreiz erhöht, sich für eine Niederlassung in der Fläche zu entscheiden", sagte Huml. "Gleichzeitig wird die Suche nach Nachfolgern für eine Landarztpraxis erleichtert." Derzeit werde an den gesetzlichen Regeln gearbeitet. (dpa)
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Eine Finazspritze hier, eine Finanzspritze dort, eine unendliche, unkontrollierte Spritzerei und Geldverteilerei, dessen (Miss-)Erfolg absehbar ist. Wer von den Medizinern bis heute den Eid des Hippokrates wörtlich genommen hat, hat sich auch aufs Land gemacht. Dort kann kann er wörtlich seine "Berufung" und den Traum vom Arztsein erfüllen und nicht nur in der Stadt, wo sich mittlerweile in jedem zweiten Haus eine Facharztpraxis befindet. Es ist mir schleierhaft, wie man in dieser Enge überleben kann? Jede Gemeinde nimmt einen Arzt mit Handkuss auf und stattet ihn mit entsprechenden Zuwendungen aus, um seine Bleibe so angenehm als möglich zu gestalten und ihn auf feinste Daunen zu betten. Er muss nur zugreifen und seine Berufung oben anstellen wollen!
Nun brauchen wir viel Geld um die jahrzehntelange Fehleinschätzung, dass nur "numerus clausus" - Kandidaten mit Abiturnote 1,wenig Medizin studieren durften.
Diese im "Kopf-Eliten" sind oft keine "berufenen" Mediziner, sondern es lockt der Status und mit viel Kopfwissen - auswendig lernen - schaffen die es auch.
Aber Arzt auf dem Land sein - da nützt das Prestige ja nichts mehr.
Obwohl wir in unseren jungen Jahren sicher weniger Ärzte pro Einwohner hatte - hatten diese Ärzte noch die Menschlichkeit ihre fieberkranken Patienten TÄGLICH zu Hause aufzusuchen - welcher Absturz.... - und das System stand!
Der Fluch des Hochmutes ist da ….