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Bayern
12.03.2015

Mittelschule als „Restschule“: Wenn Kinder sich zweitklassig fühlen

Die Mittelschule bleibt weiter ein umstrittenes Thema.
Foto: dpa (Archiv)

Bayerische Mittelschullehrer bewerten in einer Umfrage ihre eigene Schule schlecht. Dabei finden Schüler die Betreuung oft gut – sofern sie ihre Selbstzweifel losgeworden sind.

Eda Bairam Ali ist erst zwölf. Die meisten der fast 700 Jugendlichen an der Mittelschule Gersthofen sind viel älter. Aber als Schülersprecherin vertritt die Sechstklässlerin auch ihre Meinung. „Es macht mir Spaß, dass ich Sachen verändern kann“, sagt Eda Bairam Ali. Sie sitzt auf einem Holzstuhl im Büro der Rektorin und rückt ihre Brille zurecht.

Vor eineinhalb Jahren hätte sie so einen Satz wahrscheinlich noch nicht gesagt. Damals wechselte die Zwölfjährige von der vierten Klasse Grundschule auf die Mittelschule. Nicht auf die Realschule oder ans Gymnasium wie viele ihrer Klassenkameraden.

Umfrage: Viele sehen die Mittelschule als „Restschule“

„Restschule“, so haben mehr als 70 Prozent von rund 530 Mittelschullehrern diese Woche in einer Umfrage des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV) ihre eigene Schulform bezeichnet. Viele der Befragten empfinden sie als Schultyp, der von Politik und Gesellschaft abgeschrieben ist. Als Auffangbecken für all die Schüler, die es nicht auf eine weiterführende Schule geschafft haben.

Eda Bairam Ali dachte das auch. „Man kommt sich niedriger vor, wenn alle auf eine höhere Schule gehen und einen besseren Abschluss machen.“ Viele in ihrer fünften Klasse, erzählt sie, hätten sich genauso gefühlt. „Solche Nadelstiche kommen oft von außen“, sagt Sigrid Puschner, Rektorin in Gersthofen. Von Kindern, die Klassenkameraden mit schlechteren Noten behandeln, als wären sie weniger wert. Von Eltern, die ihre Söhne und Töchter um jeden Preis auf die Realschule schicken wollen. Und von einer Öffentlichkeit, die den M-Zug an der Mittelschule als Mittlere Reife zweiter Klasse sieht.

Nach bald zehn Jahren als Rektorin empört sich Puschner über so etwas wie am ersten Tag. „Ich würde meine Schule nie als Restschule bezeichnen“, sagt sie und stützt die Ellbogen auf den einfachen Tisch, an dem sie Besucher empfängt. „Man kann sich über die Rahmenbedingungen beklagen. Oder man macht das Beste aus den Vorgaben und überlegt, wie man damit vernünftig arbeitet.“ Sigrid Puschner kennt viele der Probleme bayerischer Mittelschulen aus dem Schulalltag. Der Migrantenanteil an ihrer Schule liegt bei fast einem Drittel, in vielen der 30 Klassen lernen Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf – und das Personal ist oft knapp.

Individuell auf die Schüler einzugehen und sie auch in „lebenspraktischen Fragestellungen“ zu beraten, sind dem bayerischen Kultusministerium zufolge zwei Kerninhalte der Mittelschule. Die Realität empfindet mancher Lehrer anders. 90 Prozent der Pädagogen bemängelten in der BLLV-Befragung, dass es nicht genügend Lehrer gebe, um jeden Schüler ausreichend zu unterstützen. „Bevor Stunden ausfallen, spart man als Erstes am Förderunterricht und an den Arbeitsgemeinschaften“, bestätigt Puschner. Die Schüler bekommen davon meistens nicht viel mit.

Die häufigen Vertretungsstunden fallen auf

„Die Lehrer erklären uns alles, man kann eigentlich immer zu ihnen gehen“, sagt Eda Bairam Ali. Für die Gersthofer Rektorin gibt es dafür zwei Erklärungen: Erstens wüssten die Schüler nicht, welches Maß an Förderung laut Lehrplan vorgegeben ist. Vor allem aber würden sich viele Mittelschullehrer über das normale Maß hinaus engagieren und die Qualität des Unterrichts hochhalten – eine Einschätzung, die auch BLLV-Präsident Klaus Wenzel bei der Präsentation seiner Studie betonte.

Dass häufig Vertretungsstunden stattfinden, fällt auch den Schülern auf. „Die Lehrer müssen dann nachfragen, wo wir gerade sind, welchen Stoff wir schon gemacht haben“, erzählt die 14-jährige Selina Hobora, Schülersprecherin in Gersthofen. „Für einen zielgerichteten Unterricht ist das nicht ideal“, sagt Rektorin Puschner. Dennoch machen inzwischen knapp 30 Prozent der Mittelschüler die Mittlere Reife – laut Kultusministerium mehr als je zuvor.

Jaqulina Marjanovic, 18 Jahre alt und auch Schülersprecherin in Gersthofen, ist bald eine von ihnen. Auf den Beruf fühlt sie sich gut vorbereitet. „Nur durch die Pflichtpraktika habe ich herausgefunden, was ich werden will“, sagt sie: Rechtsanwaltsfachangestellte nämlich. Dieses Jahr macht sie ihren Abschluss, der Ausbildungsplatz ist fix. Und Eda Bairam Ali hat ihre Ängste überwunden: „Ich habe gesehen, dass man für die Mittelschule auch etwas können muss.“

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