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Kirche
14.05.2019

Mixa als Wahlkampfhelfer der AfD?

Der frühere Eichstätter und Augsburger Bischof Walter Mixa steht – wieder einmal – im Zentrum eines Skandals.

Der skandalumwitterte frühere Augsburger Bischof wollte bei einer Veranstaltung über Islamisierung sprechen. Dann schaltete sich sein Nachfolger ein. Und selbst die AfD ist nun verärgert

Der zurückgetretene frühere Augsburger Bischof Walter Mixa hat seinen geplanten Vortrag zum Thema „Islamisierung? Christentum“ bei einer AfD-Veranstaltung im Augsburger Zeughaus abgesagt. Mit der Begründung: Er habe nicht gewusst, dass der Augsburger AfD-Stadtrat und -Landtagsabgeordnete Markus Bayerbach, der ihn vor gut einem Monat dazu eingeladen hatte, „ein AfD-Mann ist“. Das sagte Mixa am Montagvormittag der Katholischen Nachrichten-Agentur. Mixa fügte hinzu, er habe inzwischen noch andere Einladungen der AfD erhalten, unter anderem aus Hamburg. Auch diesen werde er nicht folgen. Seine Absage sei unabhängig von einer entsprechenden Aufforderung des Bistums Augsburg erfolgt.

AfD-Politiker Bayerbach wollte das bereits kurz danach am Montagmittag so nicht stehen lassen. Mixa habe ihn im Frühjahr bei einer Veranstaltung als AfD-Landtagsabgeordneten kennengelernt. Zudem habe es Korrespondenz mit Mixa über die Veranstaltung „auf Papier mit AfD-Logo“ gegeben, sagte Bayerbach. Mixa habe am Montag mit seinem Büro telefoniert und den Termin am 24. Mai abgesagt. Bayerbach kündigte an, es werde an diesem Tag dennoch eine Veranstaltung geben – „zum Thema Religion und Meinungsfreiheit“. Der geplante Auftritt Mixas bei der Veranstaltung der AfD im Augsburger Zeughaus hatte am Wochenende große Entrüstung ausgelöst – auch innerhalb der katholischen Kirche.

Das Bistum Augsburg teilte am Montagmorgen vor Mixas Absage mit: „Die Nachricht über den Auftritt des emeritierten Bischofs Dr. Walter Mixa bei einer bevorstehenden (Wahl)-Veranstaltung der AfD in Augsburg hat die Diözesanleitung mit Verwunderung zur Kenntnis genommen.“ Der Auftritt sei „weder mit Bischof Dr. Konrad Zdarsa noch mit seinem Generalvikar Harald Heinrich abgestimmt“ gewesen. Ein solcher Auftritt werde von den beiden „ausdrücklich abgelehnt und nicht gutgeheißen“. Bischof Zdarsa werde seinen Vorgänger noch schriftlich auffordern, bei dieser Veranstaltung auf dem Gebiet des Bistums Augsburg nicht aufzutreten. Hierbei könnte er sich nach Recherchen unserer Redaktion auf eine Verlautbarung des Apostolischen Stuhls berufen, in der die Beziehungen zwischen einem Diözesanbischof und einem emeritierten Bischof geregelt sind. „Offenbar ist es dem emeritierten Bischof nicht bewusst“, teilte das Bistum Augsburg weiter mit, „dass er mit seinem Verhalten bei vielen Menschen, insbesondere auch bei zahlreichen Gläubigen, große Verärgerung verursacht und damit dem Bistum Augsburg und der Kirche insgesamt schweren Schaden zufügt.“

Dazu sagte AfD-Politiker Bayerbach im Gespräch mit unserer Redaktion: „Ich finde es äußerst erschreckend, wie Kirche hier Politik macht. Als überzeugter Katholik fällt es mir langsam schwer, mit dem Bodenpersonal der Kirche zufrieden zu sein.“ Der Augsburger Bistumsspitze warf er vor, sie biedere sich den Grünen an. Bayerbach verlangte: „Ich erwarte nun ein Gesprächsangebot von Bischof Konrad Zdarsa und seinem Generalvikar Harald Heinrich an uns.“

Der frühere Augsburger Bischof Walter Mixa wollte bei der Veranstaltung am 24. Mai, also nur zwei Tage vor der Europawahl, über das Thema „Islamisierung? Christentum“ sprechen. Damit hätte er – ob gewollt oder nicht – die Alternative für Deutschland im Wahlkampf unterstützt. Die Veranstaltung wurde auf der Internetseite des AfD-Kreisverbands Augsburg-Land noch am Montagabend als eines der „Highlights im Mai“ beworben.

Cemal Bozoglu, Augsburger Landtagsabgeordneter der Grünen, sprach von einem „Skandal“. Dass der ehemalige Bischof „Teil der AfD-Propaganda“ werde, sei zum Kopfschütteln, kommentierte er auf Facebook. Zwei Tage vor den Wahlen werde die Stadt des Religionsfriedens Augsburg damit Schauplatz einer Veranstaltung, die die Gesellschaft spalten und Ängste schüren wolle. Die Münchner Grünen-Vorsitzende Gudrun Lux, Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, schrieb über Mixa: „Er sollte sich schämen.“ AfD-Politiker Bayerbach wies die Kritik Bozoglus verärgert zurück: „Wenn ein katholischer Landtagsabgeordneter im katholischen Bayern einen katholischen Würdenträger für einen Vortrag einlädt, dürfte das eine Selbstverständlichkeit sein. Dass er sich von einem Grünen-Politiker mit Migrationshintergrund dafür angehen lassen muss, und von Ängsten schüren, Spaltung der Gesellschaft geschrieben wird, ist nichts als plumpe Wahlkampfpropaganda gegen die AfD.“ Als Christ lade er Kirchenvertreter ein, wann und wohin er wolle. „Gerade wenn uns wie hier von einem einzelnen islamischen Mitbürger das Recht abgesprochen wird, die Rolle des Islam in unserer Gesellschaft zu hinterfragen, wir unsere Bischöfe dazu nicht mehr hören dürfen, ist die Frage nach einer möglichen Fehlentwicklung offensichtlich und relevant“, so Bayerbach. Provozieren habe er mit der Einladung Mixas nicht wollen.

Bereits im Januar hatte Mixa bei einer AfD-Veranstaltung in Stuttgart über den Islam gesprochen. Damals sagte er einem Zeitungsbericht zufolge unter anderem, dass Islam „Unterwerfung“ heiße. Er sprach vom Willen „zur Moslemisierung Europas“. Nicht nur das macht ihn als Redner für die AfD interessant. Seine Aussagen zu Familienpolitik oder Abtreibung, die in den vergangenen Jahren heftige Kritik an ihm ausgelöst hatten, entsprechen denen rechter bis erzkonservativer Kirchenkreise – sowie denen der AfD. Nachzulesen etwa in deren Wahlprogramm für die Landtagswahl 2018 in Bayern. Darin finden sich Sätze wie: „Abtreibung ist daher grundsätzlich Unrecht“. Oder: „Durch gewollte, ideologisch motivierte Desorientierung soll das in den Familien überlieferte Werte- und Bezugssystem aufgebrochen, neutralisiert und durch pseudofamiliäre Leitbilder ersetzt werden“.

Der 78-jährige Mixa, der im April 2010 wegen Prügel- und Veruntreuungsvorwürfen dem Papst seinen Rücktritt als Augsburger Bischof anbot, lebt als Ruhestandsgeistlicher in Gunzenheim im Kreis Donau-Ries, das zum Bistum Eichstätt gehört. Er hält Gottesdienste und darf – mit „Zustimmung und damit im Auftrag von Bischof Gregor Maria Hanke“ – im Juli 2019 das Sakrament der Firmung für seinen Pfarrverband spenden. So hieß es zumindest auf Anfrage unserer Redaktion im Januar. "Kommentar

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