Mobilität vor 75 Jahren und heute: Bahnhöfe als Spiegel des Wandels
Plus Die Mobilität hat sich stark gewandelt. Heute ist es das Auto, früher war der Zug Verkehrsmittel Nummer 1. An Bahnhöfen wie in Landsberg zeigt sich das besonders deutlich.
In den vergangenen 75 Jahren hat sich das Thema Mobilität auch in unserer Region in unfassbarer Weise gewandelt. Heute hat statistisch gesehen mehr als jeder Zweite einen Pkw. Und bis zu dem Zeitpunkt, als das Coronavirus Europa erreichte, gehörten Flugreisen – egal ob das Party-Wochenende auf Ibiza oder der Interkontinental-Trip nach Singapur, Sydney oder Santiago de Chile – für viele schon fast zur Normalität. Wie anders war die Welt da in Bayerisch-Schwaben natürlich vor 75 Jahren. „Der Krieg hatte viele Bahnhöfe stark zerstört“, erläutert Markus Hehl, Vorsitzender der Stiftung Bahnpark Augsburg und versierter Kenner des Themas Bahnverkehr in der Region. „Zum Beispiel die Bahnhöfe in Donauwörth, Neu-Ulm, Nördlingen oder Augsburg waren vom Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen worden“, sagt der 52-Jährige. Brücken waren zerstört, es gab nur noch notdürftigen Verkehr auf den Schienen, dessen Organisation die amerikanische Besatzungsmacht übernommen hatte.
Früher sind Menschen fast ausschließlich mit der Bahn gereist
„Es gab kaum benutzbare Autobahnen, kaum Individualverkehr, kaum Berufspendler, kaum pendelnde Schüler – Reisen fanden dennoch, wenn auch sehr selten, ausschließlich mit der Bahn statt.“ Damals gab es viel mehr Bahnhalte, viele Dörfer hatten einen eigenen Bahnhof. Mit dem Wiederaufbau des Landes wurden natürlich auch die Bahnhöfe wieder ertüchtigt. Doch ab den 50er und 60er Jahren nahm der Individualverkehr zu, immer mehr Menschen konnten sich ein Auto leisten, die Bahn verlor an Bedeutung. „Und diese Entwicklung konnte man auch in den Bahnhöfen der Region beobachten.“ Ein gutes Beispiel dafür ist etwa der Landsberger Bahnhof. Er war von feindlichen Bomben verschont worden, stand nach 1945 eigentlich gut da. Mit dem Wiederaufbau des Landes gab es immer mehr Güterverkehr in dem Bahnhof. Noch existierte eine direkte Verbindung in Richtung Süden über das Fuchstal nach Schongau. Zudem konnte man – was auch heute noch möglich ist – direkt nach Augsburg fahren oder samt Umstieg in Kaufering bis in die Landeshauptstadt.
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