Mann greift Polizisten in München an: Was war sein Motiv?
In München hat ein Mann Polizisten mit einer Schere angegriffen. Er folgt dem Islam - sein Motiv hat damit aber wohl nichts zu tun.
Der nach einer wirren Attacke mitten in München von der Polizei niedergeschossene Scherenstecher war in psychiatrischer Behandlung. Das Motiv des 26-Jährigen war auch am Freitag unklar. Es gebe keine Hinweise, dass sein Verhalten religiös begründet gewesen sei, teilten die Ermittler mit.
Der Lackierer war zwar zum Islam konvertiert. Er soll außerdem Kontakte zur salafistischen Szene in München haben. Aber: „Wir haben keine staatsschutzrechtlichen Erkenntnisse“, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch.
Münchner ging mit einer Schere auf Passanten los
Der gebürtige Münchner mit italienischer Staatsbürgerschaft war am Donnerstag nahe des Arbeitsamtes in München mit einer Schere auf Passanten losgegangen. Er hatte sich auch durch Warnschüsse nicht stoppen lassen und mit der Schere sogar auf ein Polizeiauto eingestochen. Als er mit der Schere auf Beamte zustürmte, gaben diese Schüsse auf ihn ab. Es habe nach bisherigem Ermittlungsstand keine Alternative zum Einsatz der Schusswaffe gegeben, sagte Steinkraus-Koch.
Der Mann, der wegen Drogen sowie Vermögensdelikten polizeibekannt war, ist nicht vernehmungsfähig. Er war von drei oder vier Schüssen aus Polizeiwaffen in die Beine und in den Bauch getroffen worden, ist aber nach einer Notoperation außer Lebensgefahr. Zuletzt hätten sich die psychischen Probleme des Mannes verstärkt. Details zur möglichen Erkrankung muss ein Sachverständiger klären. Danach werde entschieden, ob ein Haftbefehl oder eine vorläufige Unterbringung beantragt werde. (AZ/dpa)
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