Notruf aus U-Bahn: Randalierer festgenommen, keine Schüsse
Bei einem Polizeieinsatz im Münchner Stadtteil Schwabing ist am Donnerstagnachmittag ein Mann festgenommen worden. Auslöser war ein Notruf über angebliche Schüsse.
Nach einem Notruf über angebliche Schüsse in einer U-Bahn im Münchner Stadtteil Schwabing ist am Donnerstag ein Mann vorläufig festgenommen worden. Die Fahrerin der U-Bahn sowie drei Fahrgäste erlitten einen Schock und wurden vom Kriseninterventionsteam betreut.
Der 38 Jahre alte festgenommene Mann hatte an der Haltestelle Hohenzollernplatz an die Fahrertüre einer U-Bahn geschlagen. Aufgrund seines auffälligen Verhaltens habe wahrscheinlich ein unbeteiligter Passant den Nothalt der U-Bahn gezogen, berichtete Polizeisprecher Thomas Baumann.
130 Polizisten im Einsatz
Der Mann sei daraufhin ins Gleisbett gesprungen und der U-Bahn hinterhergelaufen. Er habe dann erneut versucht, in die Fahrerkabine einzudringen. Wenig später sei der "amtsbekannte" Mann bereits festgenommen worden. Die Polizei war mit großem Aufgebot angerückt. Rund 130 Kräfte waren im Einsatz. Augenzeugen berichteten von bewaffneten Polizisten in schusssicheren Westen, die auch am nahen Josephplatz unterwegs waren.
Warum zuerst Schüsse gemeldet worden waren, versuche die Polizei noch zu klären. "Es kann sein, dass der Mann eine Spritze in der Hand gehalten hat und das als Schusswaffe wahrgenommen worden ist", sagte Baumann. Die Polizei suchte dennoch das Gelände vorsorglich nach Waffen ab.
Die U-Bahnfahrerin war zunächst nicht vernehmungsfähig. "Sie hat einen gewaltigen Schock", sagte der Polizeisprecher. Auf die Frage, ob die Menschen nach dem Amoklauf mit neun Todesopfern vor gut einem Jahr in München ängstlicher reagierten, sagte Baumann: "Wir sind froh, wenn die Personen sensibel sind und Mitteilungen an die Polizei gemacht werden." dpa/lby
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