München: Wird das Oktoberfest Weltkulturerbe?
Das Oktoberfest in München soll Weltkulturerbe werden. Das fordert der Deutsche Schaustellerbund. Er erhofft sich davon einiges. Und auch die Wiesn-Chefin ist begeistert.
Das Oktoberfest in München soll Weltkulturerbe werden. Das fordert der Deutsche Schaustellerbund (DSB). Damit wäre die 200 Jahre alte Wiesn weltweit geschützt.
Auch Wiesn-Chefin Gabriele Weishäupl ist begeistert: "Ich unterstütze das nach wie vor", sagte sie am Dienstag in München. "Die Wiesn ist ein besonderes Kulturgut für München, für Bayern - und für die ganze Welt." Der DSB hatte bereits vor knapp einem Jahr in einem Positionspapier die Anerkennung von Volksfesten als immaterielles Kulturgut verlangt.
Ein Sprecher des Verbandes bestätigte eine entsprechende Meldung der Bild-Zeitung, der Deutsche Schaustellerbund habe die Bundesregierung aufgefordert, die Unesco-Konvention "Zur Bewahrung inmaterilliellen Kulturerbes" zu unterzeichnen. Dem internationalen Pariser Übereinkommen, das seit 2006 in Kraft ist, gilt dem Erhalt von Sprache, Theater, Tanz, Bräuchen und Festen. 116 Staaten sind der Konvention bereits beigetreten.
Hauptgeschäftsführer Helmut Gels vom Schaustellerbund sagte der Zeitung: Deutschland müsse endlich die rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen. "Dann können wir die Aufnahme des Oktoberfestes und aller anderen historischen Volksfeste in unserem Land in die Weltkulturerbe-Liste der Unesco beantragen."
Die Münchner Wiesn, wie andere historische Volksfeste auch, hätte eine lange Tradition in Deutschland und sei weltweit einzigartig, sagte Gels. Sie sei mittlerweile zu einem "kulturellen Exportgut" geworden.
Neben der Wiesn seien auch das Straubinger Gäubodenfest, das Rosenheimer Herbstfest und die Auer Dult als mögliche bayerische Kandidaten für das Kulturerbe im Gespräch. Die Schausteller erhoffen sich davon mehr Aufmerksamkeit und den Erhalt der historischen Volksfeste.
Das Oktoberfest beginnt am 18. September und dauert bis zum 4. Oktober - zum Jubiläum wurde das Fest per Stadtratsbeschluss um einen Tag verlängert. Das Volksfest geht auf die Hochzeitsfeier von Kronprinz Ludwig, dem späteren König Ludwig I., mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen vom 12. bis 17. Oktober 1810 zurück. Das Gelände, auf dem zum Abschluss ein großes Pferderennen stattfand, wurde zu Ehren der Braut Theresienwiese genannt - daher kommt die Kurzform "Wiesn". AZ/dpa
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