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Unterallgäu
24.12.2019

Mutter an Krebs gestorben - nun leben ihre zwei Mädchen ganz alleine

Ganz fest zusammenhalten wollen zwei Schwestern nach dem frühen Tod ihrer Mutter. Beide sind noch in der Ausbildung. Eine Familienhelferin unterstützt die beiden jungen Frauen.
Foto: Stephan Jansen, dpa

Die Mutter ist nur 43 Jahre alt, als sie an Krebs stirbt. Ihre Töchter sind damals 15 und 18. Sie wollen unbedingt zusammenbleiben. Wer ihnen jetzt hilft.

Die eigenen Kinder alleine zurücklassen zu müssen, ist die Horrorvorstellung vieler Eltern. Doch unheilbar kranke Menschen müssen nicht selten genau das ertragen: Sie sterben vor ihren Kindern. Eine Frau im Unterallgäu hat es besonders hart getroffen. Sie hat ihre beiden Töchter alleine großgezogen. Als sie im Sommer den verzweifelten Kampf gegen den Krebs verloren hat, war sie erst 43 Jahre alt. Ihre Mädchen 15 und 18. Zu den Vätern gab es nie einen engen Kontakt. Die Schwestern leben jetzt ganz allein.

Es ist ein Montagmorgen. Im Juli. Das Telefon klingelt früh. In der Leitung ist die Klinik. Die Mutter ist in der Nacht gestorben. Die 18-jährige Tochter bricht zusammen, weint. Ihre 15-jährige Schwester weiß sofort, jetzt muss sie richtig stark sein. Denn ausgerechnet an diesem Vormittag ist Matheprüfung. Ein Test, auf den sie seit Wochen lernt, trotz der Sorge um ihre todkranke Mutter. Sie will ihren Schulabschluss machen. Sie will ihre Ausbildung als Industriekauffrau beginnen. Und sie geht an diesem Tag in die Schule. Sie konzentriert sich so, dass sie eine Zwei schaffen wird. Am Tag darauf folgt Rechnungswesen. Auch die Prüfung absolviert sie gut und kann ihre Lehre beginnen. Wie sie das gemeistert hat? Die heute 16-Jährige sitzt am Küchentisch, zuckt mit den Schultern. Nach einer Weile sagt sie: „Das war meiner Mama wichtig.“ Und nach einer Pause: „Ich habe es aber auch für mich gemacht.“

Schwestern wollen nach dem Tod der Mutter unbedingt zusammenbleiben

Wer die 16-Jährige zusammen mit ihrer Schwester erlebt, spürt schnell, wie unterschiedlich die beiden sind. Wie unterschiedlich sie vor allem mit ihrer großen Trauer, diesem unfassbaren Verlust umgehen. Während die heute 19-Jährige, die eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau macht, sehr in sich gekehrt wirkt, still, zurückhaltend, tritt ihre jüngere Schwester selbstbewusster auf, energischer, kämpferischer. Was die beiden, die ihre Namen an dieser Stelle nicht lesen möchten, verbindet: Sie wollen zusammenbleiben. Zu zweit. Nur mit Hündchen Bambam, einem Chihuahua. In der Wohnung, in der sie mit ihrer Mutter gelebt haben. Den Haushaltsvorstand hat daher nun die 19-Jährige übernommen.

„Eine ausgesprochen seltene Konstellation“, sagt Christa Mayer. Die 59-Jährige sitzt an diesem späten Nachmittag auch in der Wohnküche der Mädchen. Christa Mayer ist oft hier. Sie ist die sozialpädagogische Familienhilfe, die im Auftrag des Jugendamtes Unterallgäu die Mädchen betreut. Sie hat die beiden sehr in ihr Herz geschlossen. Das merkt man. Die Erzieherin hat schon deren Mutter gekannt. Lange vor derer schweren Erkrankung. In einer Zeit, als diese sich Hilfe beim Jugendamt geholt hat. Weil sie vor vielen Jahren einmal das Gefühl hatte, mit der Situation überfordert zu sein. Damals hatte sie noch einen Jungen aus der Verwandtschaft aufgenommen. „Sie war wirklich eine Vorzeigemutter“, sagt Christa Mayer und lächelt. So offen. So zugänglich. So fleißig. Und eine Kämpferin. Eine Frau, die alles für ihre Kinder getan hat. Eine Frau, die immer gearbeitet hat. Nicht nur in ihrem Beruf als Einzelhandelskauffrau. „Mama ging auch immer noch putzen“, erzählt die 16-jährige Tochter. Gereicht hat das Geld trotzdem nie. Ausgesprochen bescheiden sind die Mädchen aufgewachsen. Richtig in den Urlaub sind sie nie gefahren. Unglücklich waren sie deshalb nicht. Aber er war eben deutlich zu spüren, der Geldmangel, geben die Mädchen zu. Vor allem, wenn es um Klassenfahrten ging. Oder um Klamotten. Oder um Möbel.

Kartei der Not und viele Nachbarn unterstützen die beiden Mädchen

Viele Möbel hat die Mutter selbst gebaut, erzählen die jungen Frauen. Die Mama habe die Wohnung immer verschönert. Doch in den vergangenen zwei Jahren konnte sie immer weniger tun. Ein paar ihrer Freundinnen haben sie begleitet in der Zeit ihrer schweren Erkrankung, haben versucht, sie und ihre Töchter zu unterstützen. So war es auch eine der Freundinnen der Mutter, die sich nach deren Tod hilfesuchend an den Bürgermeister gewandt hat. „In der Wohnung müsste viel getan werden und ich wusste von der Kartei der Not, dass sie in solchen Situationen immer wieder hilft“, sagt die Frau, die den Mädchen immer wieder in finanziellen Fragen beisteht. Das Leserhilfswerk unserer Zeitung ist aktiv geworden. Die Mädchen konnten mithilfe der Kartei der Not ihr Wohnzimmer gemütlich gestalten. „Unser Kuratorium wollte damit auch ein Zeichen setzen, dass die Mädchen in ihrer besonderen Situation merken, dass sie nicht alleine sind, dass Menschen an sie denken und ihnen helfen möchten“, sagt Arnd Hansen, der Geschäftsführer der Kartei der Not.

Zu den Menschen, die an die Mädchen denken, ihnen helfen wollen, gehört auch der Bürgermeister ihres Heimatortes. Er war es, der die Idee der Freundin sofort aufgegriffen und den Antrag an die Kartei der Not gestellt hat. Der 63-Jährige ist an diesem Nachmittag kurz ins Rathaus gekommen. Denn das Schicksal der jungen Frauen nimmt ihn sichtlich mit, kannte er deren Mutter doch schon als Kind, als sie noch Klarinette in der Musikkapelle am Ort gespielt hat. Dass ausgerechnet sie so eine schwere Krankheit erleiden und so früh sterben musste, wo die Mädchen doch gerade auch in diesem Alter noch die Mutter brauchen, bewegt ihn sehr. Doch auch in dieser Tragödie zeige sich, dass vor Ort die Nachbarschaftshilfe gelebt werde. Der Bürgermeister, der gleich in mehreren Vereinen mit Herzblut aktiv ist und auch keinen Hehl daraus macht, wie wichtig ihm sein katholischer Glaube und die Kirche ist, betont: „Den Nachbarn lässt man bei uns nicht im Stich.“

Christa Mayer ist die größte Stütze für die Schwestern

Auch die beiden Mädchen erzählen, wie ihnen Frauen aus der Nachbarschaft, die ihre Mutter kannten, jetzt ihre Dienste anbieten. Die einen bringen Semmeln. Eine frühere Freundin führt Hündchen Bambam aus, weil die Mädchen ja tagsüber nicht zu Hause sind. Wieder eine andere hat schon ihre Putzdienste angeboten und dann gibt es noch eine Friseurin, die ihnen kostenlos die Haare schneidet. Auch die Großeltern wohnen am Ort. Sie seien zwar gesundheitlich angeschlagen, doch die 16-Jährige erzählt, dass ihr Opa sie regelmäßig mit dem Auto fährt, beispielsweise an manchen Tagen zu ihrem Ausbildungsbetrieb, und sie so sehr unterstützt.

Wichtigste Figur in der Frauen-Power-Gruppe ist aber Christa Mayer. Sie ist es, die regelmäßig die Mädchen besucht, die schaut, ob sie klarkommen, die immer wieder mit ihnen kocht und von der die beiden vor allem wissen, dass sie mit allem zu ihr kommen können. Die Mädchen wollen es schaffen. Daran lassen sie nicht den geringsten Zweifel. Dass sie zusammenbleiben und nicht getrennt werden, war auch der Herzenswunsch ihrer Mutter. Noch in den letzten Stunden ihres Lebens hat sie mit ihrer ältesten Tochter darüber gesprochen, erzählt die 19-Jährige. Mehr konnte die Mutter für ihre Kinder nicht tun. Sie musste sie allein zurücklassen.

Hilfe Möchten auch Sie Menschen aus der Region unterstützen? Das sind die Spendenkonten der Kartei der Not:

  • Kreissparkasse Augsburg IBAN: DE54 7205 0101 0000 0070 70 BIC: BYLADEM1AUG
     
  • Stadtsparkasse Augsburg IBAN: DE97 7205 0000 0000 0020 30 BIC: AUGSDE77XXX
     
  • Sparkasse Allgäu IBAN: DE33 7335 0000 0000 0044 40 BIC: BYLADEM1ALG
     
  • Sparda-Bank Augsburg IBAN: DE42 7209 0500 0000 5555 55 BIC: GENODEF1S03
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24.12.2019

Da wäre es schon mal an der Zeit, das sich auch die Väter um Ihre Kinder kümmern, da darf es keine Ausreden geben.