Spezialistin identifiziert Terrorhelfer auf NSU-Urlaubsfotos
Um Urlaubsfotos des mutmaßlichen NSU-Trios geht es heute beim NSU-Prozess. Eine BKA-Spezialistin sagte aus, wen sie auf den Bildern noch erkannt haben will.
Eine Sachverständige des Bundeskriminalamtes (BKA) hat auf einem Urlaubsfoto des mutmaßlichen NSU-Trios "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" auch den im NSU-Prozess mitangeklagten Holger G. erkannt. Sie sei auf die Identifikation von Menschen auf Fotos spezialisiert, sagte sie am Mittwoch im Prozess vor dem Münchner Oberlandesgericht.
Zum Vergleich habe ihr neben dem Urlaubsbild eine Reihe von Fotos vorgelegen, die die Polizei von G. angefertigt habe. Die Qualität der Aufnahmen sei sehr gut gewesen. Sie habe 26 Gesichtsdetails auswerten können, die allesamt übereingestimmt hätten.
G. ist angeklagt, weil er dem "Nationalsozialistischen Untergrund" seine Identität geliehen und Papiere sowie eine Waffe zur Verfügung gestellt haben soll. Das Urlaubsfoto, das die BKA-Spezialistin auswertete, stammte aus dem Jahr 2006 und war offenbar im Sommer aufgenommen worden.
Zu dieser Zeit hatten Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt mutmaßlich bereits neun türkisch- und griechischstämmige Gewerbetreibende in ganz Deutschland aus rassistischen Motiven erschossen. Beate Zschäpe ist die einzige Überlebende des NSU-Trios. Sie ist wegen mutmaßlicher Mittäterschaft angeklagt. dpa/AZ
Die Diskussion ist geschlossen.