Nahm mutmaßlicher Mörder "Trophäen" seiner Opfer mit?
Im Prozess um den mutmaßlichen Mörder von Bad Reichenhall geraten neue Details über den 20-Jährigen ans Tageslicht. In seiner blutverschmierten Hose hatten Ermittler etwas gefunden.
Ein junger Soldat soll in der WM-Nacht in Bad Reichenhall auf zwei Menschen eingestochen haben. Der mutmaßliche Mörder des Rentners und Peiniger einer 17-Jährigen hat seinen Opfern womöglich Gegenstände als eine Art Trophäe abgenommen.
Im Prozess um den Mord an dem 72-Jährigen und den Mordversuch an der 17-Jährigen kamen am Mittwoch ein Stück Stoff, das dem Getöteten aus dem Hemd geschnitten wurde, und ein Kosmetikspiegel der jungen Frau zur Sprache. Der Spiegel steckte in der Tasche jener blutverschmierten Hose, die im Spind des angeklagten Ex-Bundeswehrsoldaten gefunden wurde. Das Stoffteil ist verschwunden.
Mutmaßlicher Mörder von Bad Reichenhall: Computerspiel als Vorlage?
So sagte es am zweiten Verhandlungstag ein Kripobeamter als Zeuge vor dem Landgericht Traunstein aus. Der zur Tatzeit 20-Jährige muss sich vor der Jugendkammer wegen Mordes und Mordversuchs verantworten - begangen in der Nacht zum 14. Juli 2014, als die deutschen Kicker Fußball-Weltmeister wurden. Der aus der Bundeswehr entlassene junge Mann aus Morbach (Kreis Bernkastel-Wittlich) in Rheinland-Pfalz schweigt im Prozess.
Womöglich lieferte für die Taten ein Computerspiel die Vorlage, mit dem sich der Angeklagte laut Zeugenaussagen in seiner Freizeit in der Kaserne in Bad Reichenhall intensiv beschäftigte. Dabei nehmen Täter den von ihnen erstochenen Opfern immer eine Art Souvenir ab. Bei dem Spiegel und dem Stoffteil könnte es sich um derartige Erinnerungen an die Opfer handeln. dpa/AZ
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