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Artensterben
11.08.2017

Naht das Ende der Schmetterlinge?

Wie lange wird es sie noch geben? Der Wachtelweizen-Scheckenfalter ist gefährdet.  Feuriger Perlmutterfalter (Vorwarnliste) Kreuzdorn-Zipfelfalter (stark gefährdet).
6 Bilder
Wie lange wird es sie noch geben? Der Wachtelweizen-Scheckenfalter ist gefährdet. Feuriger Perlmutterfalter (Vorwarnliste) Kreuzdorn-Zipfelfalter (stark gefährdet).
Foto: Eberhard Pfeuffer

Ein Experte spricht vom größten Artensterben in der Geschichte der Menschheit. Die Gründe dafür sind vielfältig, ebenso wie die faszinierenden Geschichten von so manchem Falter.

Eine Viertelstunde Fußmarsch vom Klinikum Süd in Haunstetten entfernt herrscht geschäftiges Treiben. Ein Weg führt hierher, zwischen Bäumen entlang, über einen kleinen Bach hinweg, bis sich plötzlich, wie eine Lichtung im dichten Wald, die Schießplatzheide öffnet. Hier zirpen Grashüpfer, eine schwarz-gelb gemusterte Spinne wartet in ihrem Netz auf Beute und zwischen Blumen und Gräsern schwirren Schmetterlinge umher.

Viele Schmetterlinge stehen schon auf der Roten Liste

Mitten auf der Wiese steht Eberhard Pfeuffer – Schnauzbart, Anglerhut, kariertes Hemd – und kann jeden einzelnen der vorbeifliegenden Schmetterlinge benennen. "Hier, auf diesem begrenzten Raum, drängen sich Arten, die woanders schon ausgestorben sind", sagt der Tagfalter-Experte. Für heutige Verhältnisse sei die Heide im Naturschutzgebiet Augsburger Stadtwald ungemein artenreich. Heile Welt also? "Ich würde es eher eine Arche Noah nennen", sagt er.

Denn zahlreiche der Schmetterlinge, die vorbeiflattern, stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, weiß Pfeuffer, der schon mehrere Bücher über Falterarten am Lech veröffentlicht hat und aktuell an einem Fachaufsatz über die Bestandssituation und Gefährdung der Tierwelt in Schwaben arbeitet, der Ende des Jahres erscheinen soll.

Dem Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) zufolge weist die Rote Liste derzeit 100 Arten von Tagfaltern als gefährdet aus, weitere 17 Arten stehen auf der Vorwarnliste. Damit gelten mehr als zwei Drittel aller Tagfalterarten akut oder zumindest in absehbarer Zukunft als gefährdet. "Die Rote Liste der gefährdeten Arten wird immer länger", schreibt das LfU auf seiner Homepage.

Eberhard Pfeuffer, Experte für Schmetterlinge.
Foto: Sandra Liermann

Ein Drittel der Tagfalterarten sind seit den Fünfzigern verschwunden

Die sogenannte Bayerische Biodiversitätsstrategie soll dem entgegenwirken: Bis 2020 soll die Gefährdungssituation von mehr als 50 Prozent der Rote-Liste-Arten verbessert werden. Ob das auch funktioniert? Eberhard Pfeuffer ist skeptisch. Denn sogar hier, im Augsburger Stadtwald, wo eigentlich optimale Bedingungen herrschen und der Landschaftspflegeverband sich "liebevoll", wie Pfeuffer sagt, um die Wiesen kümmert, verschwinden immer mehr Arten. Woran das liegt? Ein Grund sei die "extreme Landwirtschaft, auch wenn der Bauernverband das nicht hören mag", sagt der Falterexperte. "Natürlich brauchen wir Holz, Brot und Rüben. Aber in diesem extremen Ausmaß?" Schließlich würden wir von Ländern der Dritten Welt doch auch verlangen, dass sie trotz Hunger den Regenwald schonen. Hier hingegen würden immer mehr Flächen monokulturell genutzt oder gleich komplett zugebaut, kritisiert er. Dadurch werde der Lebensraum der Falter immer kleiner. Da, wo früher wilde Wiesen waren, "sehen Sie heute nur noch Mais, Mais, Mais", sagt Pfeuffer. Zusätzlich leiden die Insekten unter Insektiziden und anderen Pestiziden. Auch die Luftverschmutzung setzt den Faltern zu. "Stichwort Diesel", sagt Pfeuffer nur.

Von rund 75 Tagfalterarten, die sich in den 1950er Jahren noch auf der Schießplatzheide tummelten, ist inzwischen ein Drittel verschwunden. So zum Beispiel der Segelfalter oder der Große Fuchs, den Pfeuffer zu Beginn seiner Tätigkeit vor rund 40 Jahren "noch drei oder vier Mal" gesehen hat. Pfeuffer betont: "Wenn eine Art ausstirbt, dann ist das meist irreversibel. Die kommt dann nie mehr wieder." Auch wenn die Schießplatzheide gerade noch ein kleines Idyll für Schmetterlinge ist, ist Pfeuffer sich nicht sicher, dass die verbleibenden 50 Arten dort überleben werden. "Einige stehen auf der Kippe", sagt er.

Das Sterben der Schmetterlinge interessiert wenige

Was bei Tierarten wie Tigern, Nashörnern oder Haien für weltweites Entsetzen sorgt, geschieht bei Schmetterlingen im Stillen. "Dass hier derzeit das größte Artensterben in der Geschichte der Menschheit geschieht, weiß fast niemand", sagt Pfeuffer. "Diese Katastrophe ist politisch kein Thema." Das liege auch daran, dass immer mehr Wissen verloren gehe. "Biologie-Unterricht wird gestrichen, in den Lehrplänen kommen Falter kaum noch vor", sagt Pfeuffer. "Das ist Desinteresse von ganz oben."

Auch der himmelblaue Bläuling steht auf der Roten Liste.
Foto: Eberhard Pfeuffer

Dabei stecken hinter den Faltern oft faszinierende Geschichten, die Pfeuffer zu erzählen weiß. So auch die des Wiesenknopf-Ameisenbläulings: Dessen Raupen leben zunächst in den Blüten des Wiesenknopfs. Nach einiger Zeit lassen sie sich zu Boden fallen und warten auf Ameisen. "Wenn eine Raupe auf Ameisen trifft, geht das in der Regel für die Raupe tödlich aus", weiß Pfeuffer. Nicht so beim Wiesenknopf-Ameisenbläuling: Denn anstatt sie zu töten, tragen die Ameisen die Raupe in ihren Bau und füttern sie. Warum? Die Raupen strömen einen für die Ameisen unwiderstehlichen Duft aus und produzieren zudem ein zuckerhaltiges Sekret. Außerdem können sie den Nestgeruch der Ameisen imitieren und Geräusche machen, wie sie eigentlich nur die Ameisenkönigin erzeugen kann. Einmal im Ameisennest untergebracht, lassen sich die Raupen von den Ameisen pflegen und nutzen deren Gastfreundschaft genüsslich aus: "Die Raupe überwintert im Ameisenbau und frisst bis zur Zeit ihrer Verpuppung im Juni bis zu 600 Ameisenlarven", erklärt der Bund für Umwelt und Naturschutz. Sobald der Schmetterling im Frühjahr aus der Puppe schlüpft, muss er das Ameisennest sofort verlassen. Jetzt funktioniert die Tarnung nicht mehr, nun wird der Schmetterling selbst als Beute betrachtet.

"Wenn Sie diesen Falter sehen, denken Sie vielleicht 'Ein brauner Falter halt'", sagt Pfeuffer. Dabei verbirgt sich hinter dem unscheinbaren Insekt ein einzigartiger Überlebenstrick. Wie lange es die Falter noch geben wird, ist unklar. Denn auch der Wiesenknopf-Ameisenbläuling steht längst auf der Roten Liste.

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