
Warum es in Bayern weniger Amseln gibt


Der Vogel ist in unseren Gärten ein immer seltenerer Gast. Besonders das vergangene Jahr machte ihm zu schaffen
Angesichts des dramatischen Artensterbens ist das sogar eine gute Nachricht: Die Anzahl der Vögel, die bei der „Stunde der Gartenvögel“ beobachtet werden, ist im Vergleich zum Vorjahr nicht noch weiter zurückgegangen – sie bleibt aber weiter auf einem niedrigen Niveau. Das ist das Ergebnis einer ersten Zwischenbilanz der Zählaktion. Noch bis 20. Mai können Vogelfreunde dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) melden, wie viele und welche Tiere sie in ihrem Garten entdeckt haben.
Der Blick auf die Vogel-Charts im Freistaat zeigt zudem, dass die Amsel zu den großen Verlierern zählt. Sie ist zum ersten Mal nicht der am zweithäufigsten beobachtete Gartenvogel in Bayern, sondern auf den vierten Platz abgerutscht. „Hauptverantwortlich für den Rückgang dürfte die Dürre 2018 und der damit verbundene schlechte Bruterfolg sein“, sagt Martina Gehret vom LBV. Denn die Vögel fanden im trockenen Boden nicht mehr genügend Regenwürmer für die Aufzucht ihrer Jungen. In manchen Regionen kam außerdem das für Amseln tödliche Usutu-Virus hinzu, das im Vorjahr im Freistaat in einigen Gebieten nachgewiesen wurde.
Der häufigste Vogel ist der Haussperling
Der häufigste Gartenvogel in Bayern ist übrigens immer noch der Haussperling – doch auch dessen Zahlen haben sich in den vergangenen Jahren verringert. Im Höhenflug ist hingegen das Rotkehlchen. Zum ersten Mal hat es der Vogel in die Top Ten der am häufigsten beobachteten Gartenvögel geschafft.
Und es gibt noch etwas, worüber sich die Vogelschützer freuen: Die „Stunde der Gartenvögel“ steuert in diesem Jahr auf eine Rekordteilnahme zu. Der LBV führt dies auf das steigende Bewusstsein der Bevölkerung für den Artenschutz zurück.
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