Nachdem er bei einer Bürgerversammlung die Worte "türkisches Gesindel" benutzte, hat der Bürgermeister von Elchingen (Kreis Neu-Ulm), Joachim Eisenkolb, um Verzeihung gebeten. Er habe die Bezeichnung als "imaginäre Meinung" darstellen und damit vor Vorurteilen warnen wollen, teilte er am Mittwoch mit.
Joachim Eisenkolb entschuldigt sich für den Ausdruck "türkisches Gesindel"
Wie die "Südwest Presse" berichtete, ging es bei der Versammlung am Montag um die Vermietung eines leerstehenden Gebäudes in einem Gewerbegebiet im Ortsteil Unterelchingen. Es habe Anfragen eines Veranstalters türkischer Hochzeiten gegeben, die abgelehnt wurden. Die Zeitung zitiert den parteilosen Eisenkolb: "Ich habe nicht sieben Jahre an die Wohn- und Lebensqualität von Unterelchingen hingeschafft, dass jetzt Leute aus dem Grund nicht hierher ziehen, weil da unten türkisches Gesindel ist."
Das entspreche nicht seiner eigenen Meinung, betonte Eisenkolb. "Ich denke nicht in dieser Richtung." Er sei davon ausgegangen, dass Zuhörer diesen Ausspruch unzweifelhaft als Übertreibung und damit als rhetorisches Mittel erkennen könnten. "Deshalb bitte ich in aller Form um Entschuldigung bei allen, die sich von diesen Worten verletzt oder angegriffen fühlten."
Rassistische Äußerungen in der Kommunalpolitik haben Folgen
Vor rund einem Monat waren im oberbayerischen Zorneding (Kreis Ebersberg) die Vorsitzende der CSU sowie ihr Stellvertreter nach fremdenfeindlichen und rassistischen Äußerungen von ihren Ämtern zurückgetreten. Gut eine Woche später trat der Schatzmeister des CSU-Ortsverbandes Moosburg an der Isar (Kreis Freising) nach einem flüchtlingsfeindlichen Spruch in einem Internet-Netzwerk zurück. dpa/lby