Neuschnee im Allgäu: Hier können Sie Ski fahren
Skifahren war im Allgäu in diesem Winter aufgrund der Wetterlage nur eingeschränkt möglich. Doch jetzt kam Neuschnee, was manchen Skigebieten den Saisonstart ermöglicht.
„Und wann der Schnee staubt, und wann die Sonn’ scheint – dann hob i alles Glück in mir vereint.“ (aus „Schifoan“ von Wolfgang Ambros)
Nein, gestaubt hat es in dieser Skisaison noch nicht so richtig oft. Um genauer zu sein: In einigen weniger hoch gelegenen Skigebieten im Allgäu sogar nicht ein einziges Mal. Bis gestern gab es beispielsweise an der Alpspitzbahn im Ostallgäuer Nesselwang keinen einzigen Skitag – genauso wie an der Breitenbergbahn in Pfronten oder an der Tegelbergbahn-Hauptabfahrt.
Und dennoch sagt der Ostallgäuer Bergbahn-Chef Franz Bucher (Tegelberg-, Breitenberg- und Buchenbergbahn): „Ich will nicht jammern.“ Zu mindestens 50 Prozent sei das ausgefallene Wintergeschäft zwischen Weihnachten und Neujahr durch Fußgänger und Wanderer kompensiert worden, die das ungewöhnlich milde und sonnige Wetter nutzten, um mit Bergbahnen zu fahren. „Schwierig wird es, wenn weder Wintersportbetrieb möglich ist noch die Sonne nicht scheint“, sagt Bucher. Denn dann blieben auch die Wanderer aus. Man sei „mit einem blauen Auge davongekommen“. So beschreibt Cornelia Leicht von der Hörnerbahn die Situation. Immerhin habe die Bahn in Bolsterlang (Oberallgäu) seit 27. November ein eingeschränktes Pistenangebot bieten können.
25 bis 30 Zentimeter Neuschnee
Beschwerden von Wintersportlern habe es nicht gegeben, sagt Peter Schöttl, Chef der Nebelhornbahn und Präsident des Verbandes Deutscher Seilbahnen. Gestern freute er sich über 25 bis 30 Zentimeter Neuschnee, die seit Samstagabend gefallen sind. „Jetzt geht es los“, blickt auch der Bad Hindelanger Tourismuschef Maximilan Hillmeier positiv in die Zukunft. Und während dicke Flocken vom Himmel fallen, berichtet er über die ersten gespurten Loipen in Oberjoch und ab heute auch am Giebelhaus nahe Hinterstein. Immerhin war gestern in Hindelang-Oberjoch erstmals die neue Wiedhagbahn im Winterbetrieb. Nach den Worten Hillmeiers hat es über die Feiertage praktisch keine Stornierungen wegen fehlenden Schnees gegeben. Und auch die Hoteliersfamilie Fäßler vom Fünf-Sterne-Resort Sonnenalp im Oberallgäuer Ofterschwang ist sich einig: Keiner der 500 Gäste über die Feiertage sei wegen des Wetters unzufrieden gewesen – obwohl es in Ofterschwang keinen Skibetrieb gab. Das sonnige Wetter nutzten viele Gäste zum Wandern.
Die Skischulen hat es hart getroffen
Durchaus zufrieden mit dem Saisonstart im Skigebiet Fellhorn/Kanzelwand ist Bahnchef Augustin Kröll. Der Umsatz liege sogar etwas über dem Schnitt in den vergangenen Jahren. Dagegen war Wintersport am Ifen und am Walmendingerhorn bisher noch nicht möglich.
„Wir haben eine bittere Pille zu schlucken – und das zum wiederholten Mal“, kommentiert Wolfgang Pohl, Präsident des Deutschen Skilehrerverbands, die Situation. Der Verband vertritt 240 Skischulen in ganz Deutschland, die meisten in Bayern. Bei manchen Skischulen liege der Anteil des Weihnachtsferien-Geschäfts bei einem Drittel. Das Verlorene könne man nicht aufholen, sagt Pohl. Er hofft auf bessere Verhältnisse an Fasching und in den Osterferien. Damit es auf den Pisten wieder richtig staubt.
In diesen Skigebieten laufen die Lifte:
Balderschwang
Grasgehren
Hörnerbahn
Eschach
Fellhorn/Kanzelwand
Füssener Jöchle (Tannheimer Tal)
Heuberg Arena (Kleinwalsertal)
Jungholz
Nebelhorn
Oberjoch
Spieserlifte (Unterjoch)
Söllereckbahn
Neunerköpfle (Tannheimer Tal)
(ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
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