Sieben Tote nach Hochwasser-Katastrophe - Seehofer reist an
Sieben Tote - das ist die traurige Bilanz des verheerenden Hochwassers in Niederbayern. Zugleich herrscht Erleichterung: Es wird niemand mehr vermisst.
Aufatmen im niederbayerischen Überschwemmungsgebiet: Dort werden keine Menschen mehr vermisst, wie das Landratsamt Rottal-Inn in Pfarrkirchen am Freitagabend mitteilte. Zuletzt war ein vermisstes Ehepaar ausfindig gemacht worden. Die beiden seien bereits am Mittwoch aus ihrem mit Wasser vollgelaufenen Keller geborgen und mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden, sagte ein Sprecher des Landratsamtes Rottal-Inn am Freitagabend. Das Paar galt fälschlicherweise als vermisst, der fatale Irrtum habe sich aber erst am Freitag aufgeklärt.
Nach den verheerenden Überschwemmungen mit mindestens sieben Toten will Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) am Samstag den Landkreis Rottal-Inn besuchen. Am frühen Nachmittag will er sich im Rathaus von Simbach über die Lage informieren lassen und Gespräche mit Kommunalpolitikern und Helfern führen. Nach Angaben der Staatskanzlei besichtigt er anschließend in Simbach die von der Flutkatastrophe betroffenen Gebiete.
Am Freitag war ein weiteres Opfer gemeldet worden, damit erhöhte sich die Zahl der Toten auf sieben. Bei dem weiteren Opfer handelt es sich nach Angaben der Behörden um einen 72 Jahre alten Mann. Er war in Triftern aus dem Hochwasser gerettet worden, erlitt dabei jedoch eine Herzattacke und starb am Freitag im Krankenhaus.
Finanzielle Soforthilfe für Betroffene in Niederbayern
Gut 400 Betroffene nahmen unterdessen finanzielle Soforthilfe in Anspruch. Insgesamt zahlte das Landratsamt Rottal-Inn am Freitag bis zum Nachmittag bereits mehr als 600 000 Euro aus. Jeder Haushalt bekommt 1500 Euro, um das Nötigste anzuschaffen. Das Aufräumen in den Flutgebieten wird noch Monate dauern.
Am Montag fällt an einigen Schulen im Überschwemmungsgebiet erneut der Unterricht aus, darunter am Gymnasium in Simbach am Inn. Die Abiturprüfungen dort fänden aber statt, teilte das Landratsamt mit.
Der Deutsche Wetterdienst warnte unterdessen für Bayern für das Wochenende vor neuen teils schweren Gewittern. "Wir bleiben in dieser feuchtwarmen Luftmasse bis zum Sonntag", sagte Meteorologe Volker Wünsche in München. "Die punktgenaue Vorhersage, wo genau zu welchem Zeitpunkt mit welcher Intensität ein Ereignis auftritt, ist aber nicht möglich." dpa/AZ
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