OB Ude hält eine Wut-Rede
Morgen geht's los auf der Münchner Theresienwiese. Nur Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) scheint sich nicht so recht auf's Oktoberfest zu freuen. Er schimpft auf Wiesn-Kritiker und verteidigt das Traditions-Volksfest vehement. Was ist nur in ihn gefahren?
München. Die versammelten Journalisten aus aller Welt wunderten sich beim offiziellen Wiesn-Rundgang nicht schlecht: Münchens OB Christian Ude (SPD) holte zum Rundumschlag gegen alle Wiesn-Kritiker aus.
Erst verteidigte er in seiner Wut-Rede vehement das Wiesnmonopol der Münchner Brauereien. "Wenn diese Grenze fällt, hat man keine Handhabe mehr gegen Brauereien zumindest aus ganz Europa, die dann dem Münchner Oktoberfest den Auftritt und die weltweite Bekanntheit stehlen. Die Großkonzerne werfen schon jetzt ein gieriges Auge auf die Wiesn", wird Ude in der Münchner tz zitiert.
Dem folgte eine Watschn gegen Münchens Medien. Der OB beschwerte sich über die "unausrottbare Vorausberichterstattung", die von "Erregungsthemen und Populismus" gekennzeichnet sei. Auch völlig unbekannten Wiesn-Kritikern würden sofort Schlagzeilen eingeräumt, wenn sie sich über die Lautstärke oder Größe des Festes äußerten.
Die Wiesn sei weltweit unerreicht, weil sie so ist, wie sie ist. "Darum lassen wir uns von niemandem in die Suppe spucken."
Völlig baff über Udes Schimpf-Tiraden waren auch die Vertreter des Tourismus-Amtes. "Das war nicht mit mir abesprochen", sagte Wiesn-Stadtrat Helmut Schmid (SPD).
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