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Die ersten Maßkrugschlägereien, die ersten "Bierleichen". Ansonsten entspannt, und bis auf kühle Temperaturen und Regen ziemlich gelungen: In München hat das Oktoberfest begonnen.
Mehr als 600.000 Menschen haben an diesem Wochenende das Münchner Oktoberfest besucht. Trotz des Regens am Samstagvormittag kamen fast 100.000 Gäste mehr auf der Theresienwiese als im Vorjahr. Wie viel Bier sie getrunken haben, ist noch nicht bekannt – es dürften aber mehrere Hunderttausend Liter gewesen sein. Verspeist wurden elf Ochsen, das sind zwei mehr als im Vorjahr. Anders als vor einigen Jahren waren die Zelte allerdings nicht überfüllt, auch am frühen Nachmittag wurden immer wieder Plätze frei. Die Wirte sind bisher trotzdem zufrieden und freuen sich ihrem Sprecher zufolge auf eine „normale“ Wiesn.
Oktoberfest 2017 mit zwei Schlägen ist eröffnet
Offiziell begann das Oktoberfest am Samstag pünktlich um zwölf Uhr. Mit zwei Schlägen zapfte Münchens Oberbürgermeister das erste Fass Bier im Schottenhamel-Festzelt an. Unter entsprechend hohen Sicherheitsvorkehrungen nahm Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer am Anstich teil – wegen eines Gesprächs mit der Polizei traf Seehofer erst unmittelbar vor dem Anstich im Zelt ein.
Doch nicht nur mit der Sicherheit der in diesem Jahr ohnehin wenigen anwesenden Politiker war die Polizei beschäftigt. Gleich zum Wiesn-Auftakt nahmen spezialisierte Fahnder aus ganz Europa, die während der Wiesn in München im Einsatz sind, einige Diebe fest. Für Langfinger, die sich an den Wertgegenständen von schlafenden Wiesnbesuchern bedienen, hat die Polizei sogar einen neuen Begriff eingeführt: den Schläferdieb. Vier Männer wurden festgenommen. Ein Handydieb arbeitete bis zu seiner Festnahme als Reinigungskraft in einem der Bierzelte – für ihn dürfte der Einsatz auf dem Oktoberfest jetzt aber vorbei sein.
Drei Verletzte nach Masskrug-Schlägereien auf der Wiesn
Schmerzhaft endete der erste Wiesnbesuch für einen 18-Jährigen, der einen Streit schlichten wollte. Ihm wurde ein Masskrug ins Gesicht geschlagen, er erlitt eine Platzwunde an der Augenbraue, die genäht werden musste. Auch der Streit zwischen einem 33-jährigen und einem 49-jährigen Touristen endete mit einer Masskrugschlägerei. Der ältere der beiden hatte bemerkt, wie der andere eine Frau beleidigt hatte und wollte ihn zur Rede stellen. Beide mussten in einer chirurgischen Klinik ambulant behandelt werden. Unangenehm fielen zwei Gäste aus der Ukraine und aus Kolumbien auf: Während der völlig betrunkene Ukrainer mehrmals „Heil Hitler“ schrie und festgenommen wurde, fasste der 18-jährige Kolumbianer einer 24-jährigen an den Po. Er wurde angezeigt und verbrachte die Nacht in der Ausnüchterungszelle.
Doch es gab auch eine gute Nachricht: Ein 44-jähriger Mann mit Down-Syndrom war in München seit Freitagnachmittag vermisst worden, nachdem er bei einem Ausflug von seiner Wohngruppe getrennt wurde. Am Samstag bemerkten Oktoberfest-Besucher den Mann und brachten ihn zur Wiesn-Wache. Dort holte ihn sein Neffe ab und brachte ihn nach Hause.mit dpa
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