Organspende im Unterricht
Was Ärzte für Schulen fordern
Organspende sollte an Schulen ein Thema sein, fordert der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), Matthias Anthuber. Dies sei nötig, um die Organspendesituation hierzulande zu verbessern. „Nach meiner Auffassung fangen wir viel zu spät an zu informieren. Das Thema muss in die Schulen“ , sagte Anthuber vor dem Chirurgenkongress, der kommende Woche in München beginnt.
Es gebe in der Grundschule Sexualkundeunterricht, um den Kindern deutlich zu machen, wie Leben beginne. Es sei nicht ganz zu verstehen, warum dann das Thema, wie Leben ende, an weiterführenden Schulen – bei Jugendlichen ab 14 Jahren – ausgeklammert werden sollte. Darüber hinaus sei eine gesellschaftliche Diskussion nötig. Denn auch bei Erwachsenen fehle es oft an Wissen. Zudem müssten Formulare für Patientenverfügungen angepasst werden. Denn wenn darin lebenserhaltende Maßnahmen ausgeschlossen werden, ist eine Organspende nicht möglich. Grund: Vor einer Organentnahme muss der Hirntod festgestellt werden. Damit die Organe bis dahin noch mit Blut versorgt werden, muss der Betroffene intensivmedizinisch versorgt werden. Die Angst, bei einer Zustimmung zur Spende würden die Geräte zu früh abgeschaltet, sei also völlig unbegründet. (dpa)
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