Parteiloser wird Bürgermeister - obwohl er nicht auf Wahlzettel stand
Stetten im Unterallgäu hat einen neuen Bürgermeister. Das Kuriose dabei: Der Gewinner der Wahl stand gar nicht auf dem Stimmzettel.
Die Gemeinde Stetten im Unterallgäu hat einen neuen Bürgermeister: Uwe Gelhardt. Das wäre an sich nicht so ungewöhnlich. Das Besondere an der Wahl: Der Gewinner stand überhaupt nicht auf dem Stimmzettel - die Wähler mussten seinen Namen erst auf den Zettel schreiben.
Uwe Gelhardt hatte nach dem Tod des bisherigen Bürgermeisters im Frühjahr kommissarisch das Amt des Bürgermeisters der Gemeinde Stetten übernommen. Für eine offizielle Kandidatur bei der Bürgermeisterwahl entschied er sich erst, als der Wahlzettel bereits gedruckt war. Auf diesem stand somit nur ein Name: Robert Kopp, der Kandidat der CSU.
Die Wähler, die dennoch für Gelhardt stimmen wollten, mussten dessen Namen als per Hand auf dem Wahlschein nachtragen - und taten es mehrheitlich. Der amtierende Zweite Bürgermeister erhielt 355 Stimmen, bei Robert Kopp machten 302 Wähler ihr Kreuz. An der Wahl hatten sich 60 Prozent der 1148 Wahlberechtigten beteiligt. Neun Stimmzettel waren ungültig, 23 Wähler hatten weder ein Kreuz bei Kopps Namen gemacht, noch Gelhardts Namen auf den Stimmzettel geschrieben, sondern einen anderen.
„Ich bin zufrieden, so wie’s ist"
Gelhardt hatte damit gerechnet, dass das Nachtragen des Namens problematisch sein könnte – und war umso überraschter, als schließlich das Ergebnis vorlag. „Ich bin zufrieden, so wie’s ist, und werde das Beste daraus machen“, kommentierte er sein Ergebnis. (AZ)
Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.
Die Diskussion ist geschlossen.