Morgen Streik am Flughafen München: Massive Verzögerungen erwartet
Der Piloten-Streik am Flughafen München wird Lufthansa-Passagiere am Mittwoch wohl hart treffen. Für Fluggäste anderer Anbieter gibt es dagegen beruhigende Nachrichten.
Am Flughafen München wollen Lufthansa-Piloten am Mittwoch acht Stunden lang streiken. Da in diesem Zeitraum von 10 bis 18 Uhr eigentlich 160 Flüge der Airline starten sollten, müssen Passagiere mit deutlichen Verzögerungen rechnen. Auch davor und danach wird sich der Streik bemerkbar machen.
Lufthansa rät allen Passagieren dazu, sich über die Website der Airline über den eigenen Flug zu informieren. Außerdem will sie Passagiere per SMS über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden halten. "Zurzeit arbeiten wir an einem Sonderflugplan", sagte eine Sprecherin. Der soll die Situation entschärfen. Wie viele der 160 Flüge zwischen 10 und 18 Uhr wirklich ausfallen, ist noch unklar.
Keine Auswirkungen auf Tochterunternehmen
Betroffen sind in München nur die Lufthansa-Flüge. Auf die Tochterunternehmen Austrian Airlines, Brussels Airlines, Germanwings, SWISS und Air Dolomiti soll der Streik keine Auswirkungen haben.
"Auch Fluggäste anderer Anbieter werden nichts mitbekommen", sagte ein Sprecher des Münchner Flughafens. Er rechne nur damit, dass die Hallen deutlich leerer sein werden. Viele Fluggäste informierten sich nämlich frühzeitig und stiegen bei Flügen innerhalb Deutschlands oft auf die Bahn um. Daher gebe es erfahrungsgemäß auch kaum gestrandete Passagiere.
Streik als Druckmittel im Tarifkonflikt
Die Vereinigung Cockpit ruft zum Streik auf, um Druck in dem seit langem schwelender Tarifkonflikt zu machen. In er vergangenen Woche hatten Piloten bereits in Frankfurt ihre Arbeit niedergelegt. Mehr als 200 Flüge fielen hier aus.
Im Kern geht es um die Übergangsversorgung, die Lufthansa-Piloten bislang in ihrem Vorruhestand erhalten. Im Schnitt gehen Lufthansa-Kapitäne derzeit mit knapp 59 Jahren in den vom Unternehmen bezahlten Vorruhestand. Lufthansa will das durchschnittliche Eintrittsalter schrittweise auf 61 Jahre erhöhen. AZ, dpa
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