Politiker-Derblecken: Luise Kinseher gibt wieder die "Mutter Bavaria"
Die Starkbierprobe auf dem Nockherberg ist liebgewonnene Tradition. 2015 findet die Veranstaltung am 25. Februar statt. Luise Kinseher gibt wieder die "Mutter Bavaria".
Diese Veranstaltung in München ist einfach Kult: Jedes Jahr zur Fastenzeit findet die Starkbierprobe auf dem Nockherberg statt - inklusive großem Politiker-Derblecken. 2015 findet die Veranstaltung am 25. Februar statt. Auch in diesem Jahr darf wieder Luise Kinseher den Politikern als "Mama Bavaria" die Leviten lesen.
Das Singspiel wird von Regisseur Marcus H. Rosenmüller, Autor Thomas Lienenlüke und dem Filmmusik-Komponisten Gerd Baumann inszeniert. Im vergangenen Jahr ging es darin unter dem Titel "Fast Faust" um den Abschied vom alten Oberbürgermeister Christian Ude. Unter welchem Motto es dieses Mal steht, ist noch streng geheim - ebenso, welche Politiker ihr Fett wegbekommen. Heiße Kandidaten beziehungsweise Themen dürften Christine Haderthauer und die Modellbau-Affäre, Horst Seehofes China-Besuch, der Streit um die Stromtrasse sowie der Streit um einen neuen Konzertsaal in München sein.
Luise Kinseher zum fünften Mal in der Rolle der "Mutter Bavaria"
Für Luise Kinseher ist es bereits das fünfte Mal, dass sie die "Salvatorrede" halten darf. Sie löste 2011 Michael Lerchenberg ab. Der Kabarettist hatte auf seine Rede am Nockherberg 2010 heftige Kritik erhalten, da er darin KZ-Anspielungen verwendet hatte. Die Rede war vom BR zensiert worden. Daraufhin warf Lerchenberg das Handtuch.
Kinseher ist nach 16 Männern die erste Frau, die den Politikern die Leviten liest. Bis 2010 hatte es zu diesem Zweck hauptsächlich die Figur des "Bruder Barnabas" gegeben. Kinseher verkörperte hierfür die weibliche Figur "Mutter Bavaria". Die 46-jährige Schauspielerin und Kabarettistin ist bekannt geworden mit ihren Rollen in "Ottis Schlachthof", "Café Meineid" und "München 7". Am Nockherberg war sie 2010 bereits im Singspiel aufgetreten, bevor sie 2011 die Salvatorrede übernehmen durfte.
Die erste Maß erhält der Ministerpräsident
Neben dem Politiker-Derblecken geht es auf dem Nockherberg natürlich auch ums Bier. Die erste gezapfte Maß übergibt der Brauerei-Chef jedes Jahr traditionsgemäß mit den lateinischen Worten „Salve, pater patriae! Bibas, princeps optime!“ (auf Deutsch: "Sei gegrüßt, Vater des Vaterlandes! Trinke, bester Fürst!") an den bayerischen Ministerpräsidenten. Diese Tradition besteht seit 1751, als die erste Maß an den Kurfürsten übergeben wurde. cch
Die Diskussion ist geschlossen.